Was für Schauspieler der „Oscar“, für Musiker der „Grammy“ – das ist für Köche der „ECKART“ – die höchstmögliche internationale Auszeichnung für die Besten der Branche.
Benannt nach Eckart Witzigmann, einem der insgesamt vier Jahrhundertköche weltweit, dessen Münchner Restaurant „Aubergine“ 1979 als erstes Restaurant in Deutschland drei Michelin-Sterne erhielt. Er gehörte zu den ersten beiden Köchen außerhalb Frankreichs, die diese höchste Auszeichnung erlangten und startete eine kulinarischen Entwicklung in Deutschland und Europa, die bis heute anhält.
Viele der heutigen Spitzenköche sind seine Schüler, nennen ihn respektvoll „Die Mutter aller Köche“ und „Chef“. Sie tragen seine Vision „Das Produkt ist der Star der Küche“ weiter in die Welt. Unter ihnen Sterneköche wie Harald Wohlfahrt, Christian Jürgens, Dieter Koschina, Heinz Winkler, Norbert Niederkofler, Hans Haas, Karl-Heinz Hauser, Bobby Bräuer, Jörg Sackmann, Alfons Schuhbeck und Johann Lafer.
Eckart Witzigmann sammelt nicht nur Sterne, Hauben und Ehrentitel, er engagiert sich für die Kochkultur, will das Bewusstsein für hochwertige Lebensmitteln in allen gesellschaftlichen Schichten wecken und verleiht seit 2004 den internationalen Preis der Witzigmann Academy, den ECKART. Nicht nur, aber natürlich vor allem an Köche und Köchinnen.
Im Mittelpunkt steht dabei immer das Engagement um Ernährung, die Ess- und Lebenskultur. Nachhaltigkeit wird von Eckart Witzigmann nicht als Hülse, sondern als existentieller Bestandteil einer guten Küche und unserer Gesellschaft gesehen.
2016 hat die Jury fünf Preise vergeben:
ECKART für Große Koch-Kunst
Für den Graubündner Andreas Caminada.
Der smarte Spitzenkoch ist in Schloss Schauenstein in Fürstenau ständig auf der Suche nach dem perfekten Geschmack, dem optimalen Begleiter, der gezielten Weiterentwicklung seiner individuellen kulinarischen Handschrift.
„Man kommt zu uns, zu einem Schloß, einem drei Sterne Koch und denkt „Oh Gott“. Aber wenn sie dann da sind, sind unsere Gäste total überrascht. Das höre ich immer wieder. Sie kommen rein, können entspannen und fühlen sich wie zuhause. Sie haben eine coole Zeit mit uns. Darum geht es,“ vermutet Andreas Caminada, der jeden Tag als Herausforderung annimmt und 2010 mit 33 zum jüngsten Drei-Sterne-Koch der Schweiz wurde.
ECKART für Innovation
Für die Französin Dominique Crenn, die in San Francisco als erste amerikanische Küchenchefin mit zwei Sternen ausgezeichnet ist.
Kochen ist Kunst und daher ist Dominique Crenn nach eigenem Dafürhalten in erster Linie Künstlerin, ihr Restaurant in San Francisco nennt sie konsequenter Weise „Atelier Crenn“. Sie erschafft Gemälde aus Essen, verrät darin immer ein Stück von sich selbst und möchte die Menschen mit ihren Speisen emotional berühren, wie ein Maler oder Musiker dies mit seinen Werken vermag.
ECKART für Lebenskultur
Für den Münchner Viktualienmarkt – vertreten durch Elke Fett, Marina Bröckelt und Manuela Wilkerson.
Mitten in München findet sich seit über 200 Jahren das kulinarische Herz der Stadt – der Viktualienmarkt. Es ist mehr als ein Markt, es ist ein beliebter Treffpunkt, eine Heimat, eine Idee. Gelebt und belebt von derzeit einhundertzwölf Händlern mit Lebensmitteln, Blumen und Dekorativem aus der Region und der Welt. Hier hat Eckart Witzigmann schon immer seine Runde gedreht, die Produkte gesucht und gefunden, die seinen Qualitätsansprüchen gereichen. Es ist eine Symbiose aus Viktualienmarkt + Witzigmann entstanden, die von beiden Seiten geschätzt und bewahrt wird.
ECKART für Kreative Verantwortung und Genuss
Für Sebastian Copeland, der mit eindrucksvollen Fotos dem Klimawandel ein Gesicht gibt.
Sebastian Copeland will nicht weniger als die Welt retten. Er mahnt auch an diesem Abend, dass der Tod des Ökosystems unser Tod sein wird. Copeland kommt bei seinen Expeditionen durch Eis und Wüsten immer wieder an den Punkt an dem er sich fragt: „warum bin ich hier, warum tue ich mir das an? Ich werde es nie schaffen, ich werde sterben, ich bin ein Idiot – aber dann kommt dein Wille und die Erkenntnis – du tust dies für das Leben. Du musst einfach nur einen Fuß vor den anderen setzen und du kannst dein Ziel erreichen.“
Ein Ehren-ECKART
Für Julia und Tobias Moretti und ihren Tiroler Bergbauernhof.
Die so gerne gepriesene Bewegung „zurück zur Natur“, „Wertschätzung der Lebenskultur“ und auch die „Kulinarische Kultur“ ist gerade im alpinen Raum nach Erfahrung der Morettis nicht umsetzbar. Der Schauspieler und seine Frau sehen den ECKART als Ehre und Auftrag, diese Sache, diesen Kampf nicht aus der Hand zu geben. Mit der berüchtigten Tiroler Sturheit kämpfen sie auf ihrem Hof für die Belebung der menschlichen Urinstinkte und des Verlangens nach guten Produkten, nach gesunden Lebensmitteln und nach Kunst.