Frieden ist keine Selbstverständlichkeit

Alte Glückwunschkarten oder Einträge in Poesiealben kommen nie ohne einen guten Wunsch für „Frieden“ aus. Als Kind, Jugendliche hat mich dieser Wunsch genauso wenig beeindruckt, wie der für „Gesundheit“. „Glück“ fand ich da schon cooler, denn davon kann man immer mehr brauchen… Doch eigentliche waren all diese Wünsche sowieso feste Bestandteile meines Lebens. Also habe ich mich brav bedankt und nicht weiter darüber nachgedacht. 

Frieden verlieren

Der Anschlag auf das Oktoberfest 1980 riss mich erstmals aus meiner gleichgültigen Sicherheit. Wenn ich das heute so betrachte, wundert es mich schon, denn ich bin in Zeiten der RAF und des Kalten Krieges groß geworden. Es ist also nicht so, dass Deutschland damals ein Hort der Glückseligen und Gewalt unbekannt war. Doch diese Bedrohung habe ich nie konkret wahrgenommen. Sie schwebte genau so weit weg, wie Kriege, die in anderen Ländern oder zu früheren Zeiten geführt wurden. Als ob all dies in einer anderen Welt stattfand. Es betraf mich nicht, meine Familie, meine Freunde – wir waren sicher und lebten unbekümmert. Ganz ehrlich: ein wunderbares Gefühl. „Frieden ist keine Selbstverständlichkeit“ weiterlesen

Die Zeitdiebe sind unter uns

Zeit ist wichtig

Es ist Zeit, dieses Thema noch mal nach vorne zu holen und ich nutze die „Oldies but Goldies Advents-Blogparade“ von Heide Liebmann dazu, und freue mich sehr über diese nachhaltige Idee: bereits bestehenden Texten noch mal einen Schups zu geben 😉

Denn viele Menschen begreifen nicht, dass Zeit ein Geschenk ist und keine Bürde: 

Die Zeitdiebe sind unter uns

Es ist ein Grausen.

Was nimmt man sich nicht alles vor, wenn man ein Kind bekommt. Vieles wird man besser machen – schließlich ist das Kind ja erwünscht und wir so gut darauf vorbereitet.

Das, das eine Illusion ist, lernt man dann sehr schnell (und schmerzhaft) – aber das Wohl des Kindes und die Harmonie in der Familie stehen an erster Stelle. Und Eltern lernen zum Glück dazu. Kinder wissen von alleine, wie es läuft 🙂

Es kommt der Kindergarten und damit erstmals ein erhöhter Einfluss von außen auf das junge Familienpflänzchen… aber das schweißt zusammen und man hat das Gefühl, das Probleme nicht unlösbar sind. Die Pflanze wächst.

Doch dann der Schritt in die Schule. Nicht irgendeine – nein: eine Bayerische. Und uns Zugereisten wird klar – es ist was faul im Staate…

Ab der ersten Klasse gibt es Förderunterricht und spätestens in der zweiten haben einige Schüler NACHHILFE!

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Der beleuchtete Mann

Nein – nicht meiner 😉 Aber fast….
Auch in diesem Jahr haben wir bei „Dießen leuchtet“ versucht den Laden meines Mannes schön in Szene zu setzen. In wie weit uns das gelungen ist, seht ihr hier:

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So heilig war unser bayerischer Mann noch nie...
So heilig war unser bayerischer Mann noch nie…

Der Abend war in ganz Dießen ein voller Erfolg und Petrus sendete sogar ein paar leise Flöckchen auf das Volk herab, dass bis 22 Uhr die Geschäfte und Strassen unseres Ortes bevölkerten.

Wir haben diesmal nicht das ganze Haus sondern nur unseren treuen Wächter beleuchtet. Kam gut an.

Unser absoluter Lieblings-Heinz

Es ist so leer auf meinem Schreibtisch.
Es ist so still im Haus.
Und keiner ärgert die Katzen.

Heinz fehlt überall.

Es war keine leichte Zeit, ihn auf seinem Weg – uns voran – zu begleiten.

Aber wir haben sicher das Richtige getan und unseren Kater in seinen letzten Tagen nicht in eine Klinik gebracht, sondern Dank unserer jederzeit einsatzbereiten Tierärztin daheim behalten und umtüdeln können.
Wir danken für diese Möglichkeit.

Er ginge, so wie auch wir gerne gehen wollen: umgeben von den Dingen und Menschen die uns wichtig sind, behutsam betreut und schmerzfrei, und immer mit der Möglichkeit bis zuletzt Freude und Liebe zu empfangen.

Und noch schnell irgendwelchen Unsinn anzustellen….

Kleine Zwangspause

Ohne Strom geht nichts mehr.
Das hat man gestern deutlich gespürt, als kurz nach 13 Uhr die Lichter in Dießen ausgingen.

Na ja – Lichter brennen um die Zeit ja eigentlich kaum – aber meinen PC hat es natürlich erwischt.
Und so quälte mich mehrere Stunden die bange Frage: wann hatte ich zuletzt gesichert?

Und der Herd stellte die Tätigkeit schlagartig ein – doch der Reis war zum Glück schon gar und so war das Mittagessen wenigstens gerettet.

Wer im Anschluß einen kleinen Ortsbummel machte, fand einen völlig veränderten Markt wieder.
Passanten standen und diskutierten die neuesten Gerüchte über mögliche Ursachen.
Die meisten Geschäfte hatten geschlossen – die Kassenanlagen waren außer Betrieb.

Rühmliche Ausnahme – na klar – Krempels – da wird nämlich noch per Kopf zusammengerechnet 😉

Und während beim benachbarten Italiener das Eis leise schmolz, trumpfte Cafe Vogel mit dem einzig erhältlichen Nachmittagskaffee auf.

Der Holzofen in der Backstube wurde eingeheizt und Kaffee gebrüht… nicht schlecht 😉

Und als es langsam etwas dunkler wurde, kam der Strom ja auch wieder.

Forever young oder das Problem mit der Mindesthaltbarkeit

Frost hat ja durchaus gute Seiten - nicht nur optisch
Der allgemeinen Diskussion um Sinn und Unsinn eines Datums, an dem ein Produkt nicht mehr perfekt ist, möchte ich eine eigene kleine Überlegung entgegenstellen:

7 Jahre hat mein Mann den Winter über (und zwar an 2-3 Tagen der Woche) in seiner Trödelhalle verbracht.
Und häufig ganz leise vor sich hin gefroren.

Denn die Halle war nicht nur nicht beheizbar – meist waren die Temperaturen darin deutlich unterhalb der herrschenden Außentemperatur.
Ich habe mich insgeheim gefreut, dass weder er noch einer seiner Kunden je an einem Gegenstand festgefroren sind…

Alle haben Mitleid mit ihm gehabt und ich glaube, dass hat ihm gut getan.
Jetzt ist Schluß damit.

Sein neuer Laden ist nicht nur ebenerdig, sondern auch beheizbar 😉

Allerdings hat dies auch Nachteile.

So habe ich ja zunächst (ganz ungeplant) einen jüngeren Mann geehelicht und dann hat die Kälte – erwiesenermaßen – nicht nur konservierende sondern im Schulterschluß sicher auch verjüngende Dienste geleistet.
Und jetzt?!

Jetzt wird er sein Mindesthaltbarkeitsdatum bestimmt schneller erreichen.
Nicht etwa, dass die Gefahr besteht, dass er mich dabei einholt.
Aber trotzdem.
Man darf doch mal ein wenig jammern, oder?