…das sollte uns erstmal jemand nachmachen 😉
Nachdem der erste Termin für den Flügel im Schackypark dank Wettervorhersage abgesagt wurde (geregnet hat es dann selbstverständlich nicht), drohte nun auch der Ersatztermin aufzuweichen.
Doch unsere Vorbereitungen hatten bereits enorme Ausmaße angenommen und so fiel die Entscheidung, den Regen einfach zu ignorieren.
Das ging mal mehr, mal weniger.
Und als zum Start um 14 Uhr ein wirklich heftiger Schauer kam, hätten wir uns am liebsten in eine Ecke gesetzt und geheult. Ganz leise.
Denn wir wollten ja unseren Tontechniker nicht aufschrecken, der mit einem Fön bewaffnet versuchte die Nässe aus dem Mischpult zu treiben…und damit auch das unschöne Knacken abzustellen.
So viele Menschen, so viele Ideen, so viele Stunden.
Doch ein paar Tapfere kamen mit Regenschirmen bewaffnet pünktlich gegen 14 Uhr in den Park und setzten sich erwartungsvoll vor den Monopteros.
Also begann Michael Merkel, dem wir Idee und Flügel verdanken, mit seinen Improvisationen.
Auch als die Dießenerin Karina Petrosyan, die sich kurzerhand auf den Aufruf zum Mitspielen gemeldet hatte den Flügel erklingen ließ, regnete es beständig… trotz des heraufbeschworenen Mondscheins „Clair de Lune“, der bei dieser Wolkenmenge keine Chance gehabt hätte.
Birgit Abe und „ihre Kinder“ von Jugend musiziert lockten dann endlich die ersten Sonnenstrahlen hervor:
Theresa Kiemer, 9 Jahre, verzückte mit ihrer Violine, Eliane Abe, 12 Jahre, begleitete Elena Gröger, 8 Jahre und wechselte sich mit ihr am Flügel ab.
Annaluna Gröger, 11 Jahre, und die dreizehnjährige Anna Steinmeier, bezauberten wiederum mit Geigen.
Die Dießenerin Magdalene Fißl, 14 Jahre, wurde von Christian Brand, 13 Jahre, am Flügel begleitet.
15 Jahre jung sind Sofia Kiemer, Juliane Doiwa und Jona Zöller. Die ersten beiden spielen Violine und Jona Klavier.
Und als die Landsberger Pianistin Junko Podwojewski Debussy und Ravel erklingen ließ, war von Regen keine Spur mehr.
Als nächsten Programmpunkt hatten wir „Dorith Weiß und die Geigengruppe Hannelore Dörries mit Galina Gembler“.
Wer ahnt schon, dass die so simpel als Geigengruppe angekündigten Musiker aus eine Suzuki-Klasse besteht….
Und der Park füllte sich mit vielen kleinen Menschen und kleinen Geigen.
Das Publikum war entsprechend begeistert und viele werteten diesen Auftritt als Tageshöhepunkt.
Doch weit gefehlt.
Das Herz-Stark-Trio aus Weilheim eroberte den Monopteros und zeigt mit viel Spielfreude, dass nicht nur klassische Musik zu einem Flügel (und dem SChackypark) passt.
Als Frontmann spielt der Flötist Atten Fribeo und diese Quartett-Erweiterung brachte zusätzlichen Schwung in die eigenkomponierten Stücke.
Eva Lauternbacher aus Utting begleitet zwei Musikerinnen: die Sopranistin Valerie Saluges bei Exultate jubilate von Mozart und die Geigerin Elisabeth Einsiedler mit Stücken von Piazolla.
Lieder der 20er Jahre, präsentiert von Jeanette Pichler und begleitet von Daniel Mauermann, ließen den humoristischeren Teil der Musik erklingen. Bei „Lass mich dein Badewasser schlürfen“ oder auch „Benjamin, ich hab nichts anzuziehen“ konnten die Zuschauer über die Vielfältigkeit des Programms staunen und die Darbietung schmunzeln…
Überhaupt: die Zuschauer.
Für sie (und ihre Spenden für den Park) war diese Tag geplant und sie enttäuschten uns nicht. Zwischen 500 und 600 kamen im Laufe des Tages, manche als Wiederholungstäter, die sich ganz bestimmte Programmpunkte anhören wollten, andere etwas vorsichtig, weil sie sich nicht sicher waren, ob und was hier geboten wird. Und alle waren begeistern.
Von der Musik, dem Park, den zahlreichen unermütlichen Helfern.
Und so kamen rund 3.000 Euro in unseren kleinen goldenen Topf.
Als die Nacht kam zeigte sich die charmante Beleuchtung, die Michael von BTL (dem auch unser Dank am Ton gilt) im Park platziert hatte.
So spielten Jutta Haberhauer (Flöte) und Georg Davis (Flügel) im wundervoll illuminierten Monopteros eine Sonate von Francis Poulenc und zwei Stücke von Georges Bizet, sowie eine Salsa Suite von Alan Weinberg.
Und die beiden letzten Musiker des Abends saßen sogar gemeinsam vorm Flügel: Helene Hart und Peng Yin.
Sie liessen das letzte vierhändige Werk Schuberts erklingen, fünf Monate vor seinem Tod entstanden und berühmt wegen seiner besonderen Melodik, in die auch volkstümliche Melodien eingegangen sind: Grand ROndo A-Dur D951.
Den Abschluß des Abends bildeten Stücke aus der Dolly-Suite, Op.56.
Die Dolly-Suite, entstanden zwischen 1893 und 1896. Gabriel Fauré schrieb sie für „Dolly“, die Tochter der Sängerin Emma Bardac, mit der er eine kurze Liaison hatte, bevor sie Claude Débussy heiratete.
Danach begann es wieder zu regnen….(nicht nach der Hochzeit – nach dem Klavierstück 😉
Alle Musiker haben an diesem Tag kostenlos zugunsten des Parks gespielt und wir möchten allen für ihr Engagement und ihre Großzügigikeit danken.
So wie wir auch allen Helfern, die im Vorder- und noch häufiger im Hintergrund gewirkt haben und solch außergewöhnliche Events im Park überhaupt möglich machen: DANKE!
Und wer noch mehr sehen möchte, sollte auf der Schackypark-Seite schauen