Die Macht der Sprache

Wer glaubt, dass Sprache neutral sei, hört nicht richtig hin!

Sprache ist nicht nur nicht neutral, sie ist absolut wertend. Vor allem hier in Bayern 🙂

Als Schülerin habe ich in Hessen und Rheinland-Pfalz meine Stifte wahlweise in ein Stiftemäppchen, Federmäppchen oder ein Mäppchen gesteckt. Mein Sohn hat hier in Bayern die Wahl zwischen Mäppchen und Schlampermäppchen oder Schlamperrolle… womit auch gleich klar ist, welches er bevorzugt. Denn ein Schlamper ist er nicht und will er nicht sein.

Ganz klar – Stifte sind in dieser Tasche ungebunden und freibeweglich. Das ist in unserem Land ja schon mal an sich verdächtig.

Wenn jetzt einfach jeder so macht, was er denkt und sich ohne äußere Klammer bewegt droht Chaos. Da eckt man natürlich auch leicht mal an. Kommt sich und anderen in die Quere und mancher liegt gar überkreuz oder im wild wechselhaften Paar.
Ein unvorstellbar und vor allem unerwünschtes Durcheinander. Da sind sich die Bayern anscheinend einig – denn niemand wehrt sich hier gegen diese Begriffe!

Schlampermäppchen ist sogar im Duden zu finden… und damit lässt sich jegliche Diskussion darum sehr elegant im Keim ersticken.
Obwohl: gerade ist der neue, der 26. Duden rausgekommen. Und neben 5000 neuen (naja!) Worten sind auch einige Rechtschreibverbrechen wieder eliminiert worden: Ketschup, Anschovis, Majonäse, Wandalismus und Frotté gelten zum Glück wieder als FALSCH 🙂 Endlich.

Aber wie innovativ die Neuaufnahmen „Tüddelkram“ oder „Tüdelkram“ und „Futschikato“ sind, wage ich mal zu bezweifeln. Diese Worte nutzt heute selbst mein Vater nicht mehr, bzw. als Herr alter Schule hat er sie auch noch nie genutzt.

Tüddelkram kam bei uns Hamburgern natürlich schon mal vor, aber eher bei meiner Mutter…

2 Antworten auf „Die Macht der Sprache“

  1. Ich kann es dir echt nicht sagen – ich habe es nie genutzt, aber es stammt ganz eindeutig aus der Vokuhila-Zeit ;-
    Auch die Nachfrage bei meinem 17jährigen Sohn hat ergeben – es ist kein Wort der aktuellen Sprache…

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