Highnoon am Ammersee

Mittagszeit ist Stresszeit.. oder genauer die Vor-Mittagszeit, denn da werden ja die Weichen für den Mittag gestellt.

Spätestens gegen 10 werde ich unruhig. Gott, was sollen wir heute kochen? Mit dieser Frage stehe ich ja eigentlich nicht allein – doch mit der Lösung schon. Denn wenn ich meinen Mann frage, kommen zu 90% Vorschläge, die meinem Sohn nicht schmecken. Und das geht natürlich gar nicht. Oder er hat keine Idee…

Also gibt es bei uns an mindestens 4 Tagen der Woche zu Mittag „Mal sehn“. Das ist lecker und abwechslungsreich.

Ich schaue dazu in den Kühlschrank, beim frischen Gemüse darüber und im Sommer auch gleich noch im Garten nach. Dann meinem Mann ins fragende Gesicht und unterbreite ihm ein, zwei Vorschläge.

Dazu muss ich ihn aber unbedingt anschauen, denn verbal hilft er mir bei der Entscheidung nicht unbedingt weiter. Oder hört ihr den Unterschiede zwischen „mmh“, „mh“ und „mhm“?

Manche Menschen sind erstaunt, dass ich jeden Tag koche. Woher ich die Zeit nehme, wieso ich mir den Stress antue und was ich dann so mache, werde ich gefragt.
Tja, wenn man „Mal sehn“ kocht, ist das alles nicht so schlimm. Die Zutaten sind schließlich da und für den Geschmack bin ich zuständig. Und das ist etwas, was ich wirklich kann.
Ich finde „Mal sehn“ auch immer noch leckerer als „Schaun mer mal“ – das ist mir schon zu stark auf die bayerische Küche ausgerichtet und engt mich irgendwie ein…

Übrigens am Wochenende, da koche ich dann richtig – das geht den ganzen Tag. Ich probiere neue Rezepte aus oder experimentiere an eigenen. Was schöneres kann ich mir kaum vorstellen.

„Mal sehn“ ist jetzt übrigens nicht mehr nur unser (fast) tägliches Mittagessen – es gibt in Berlin ein Restaurant und in Frankfurt ein Kino, die so heißen.

4 Antworten auf „Highnoon am Ammersee“

  1. Hallo,
    klingt nach richtiger Mütter-Vorgehensweise. Wie vermitteln wir unseren Kindern Lust an Vitaminen, Nährstoffen, Ballaststoffen und sonstigen Stoffen – natürlich den gesunden. Wie verstecken wir all die gesunden Stoffe in einem Scheinbild von Nutella, Eis, Keksen und sonstigen Süßigkeiten. ???? Never ending story. Jeden Tag eine Herausforderung. Liebe Grüße

  2. Ja – ich gehe ganz fest davon aus, dass „Mal sehn“ DAS Lieblingsessen in deutschen Haushalten ist.
    Ich habe mal von einer Familie gehört, die sich am Wochenende einen Speiseplan für die Woche machen…. sicherlich vorbildlich aber für uns nicht realisierbar 🙁

  3. Ein Speiseplan????? Das kannte ich nur von Kantinen ;-). Bei uns gab es heute auch „mal sehen“ asiatisch aus dem Wok gemacht mit Spargel, Möhren, Lauchzwiebeln, Paprika, Putengeschnetzeltem, etwas roter Currypaste und viel frischem Thai-Basilikum…… hm…..hmhmhmhmhm……. auch wenn man mich nicht sehen kann; ich fand’s lecker….. Janik übrigens auch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert