Die Zeit ist knapp und daher arbeite ich wie immer…
Rund um die Uhr und an vielen Dingen gleichzeitig.
Nachdem ich dem Lektorat einen ersten Textenwurf geschickt habe, kommt der Schock zwei Tage später (wahrscheinlich ja nur der erste in einer ganzen Serie) – der Text „entspricht nicht ihren Erwartungen“.
BUMM
Anne- setzen Sechs!
Ein Telefonat bringt nicht wesentlich mehr Klarheit.
Der Text sei sauber recherchiert und geschrieben, passt aber nicht ins Konzept.
Erst mit einiger Mühe kann ich schließlich erfragen, was denn nun nicht passt…
Denn der Vorschlag des Lektors, meine Texte weiterhin so zu schreiben und einzureichen, um sie dann von einem anderen überarbeiten zu lassen, kommt für mich nicht wirklich in Frage. War sicherlich sehr fürsorglich gemeint. Aber da frage ich mich natürlich auch, warum ich es überhaupt schreiben soll und nicht der, der den Ton anscheinend besser trifft.
Schließlich einigen wir uns nach einigem Hin und Her darauf, das ich eine zweite Version schicke.
Denn bedenkt: es war der allererste Entwurf eines allerersten Textes in diesem Projekt.
Und ich bin entsprechend frustriert und geschockt.
Und so werfe ich den (übrigens sehr ausgefeilten und sachlich guten) Text in den Papierkorb und schreibe zwei neue Varianten.
Beide ein wenig frecher, weniger tiefgründig und weniger sachlich.
Vielleicht mehr wie die Texte, die ich euch hier so schreibe… 🙂
Und es klappt.
Der Text geht bis auf einige (ganz normale Anmerkungen) durch und entspricht den Erwartungen des Verlags.
Emotion ist das Zauberwort!
Die hat beim ersten Entwurf gefehlt.
Na – geht doch.
Dann wollen wir mal hoffen, dass der nächste Tiefschlag ein wenig auf sich warten lässt.
Und ich bin gar nicht traurig, wenn er ganz ausbleibt!
Denn solche Tage machen mich gleich um Jahre älter.