Halali auf Französisch – Jagdhornkonzert im Schackypark

Zunächst einmal waren alle etwas irritiert. Am Sonntag lud der Förderkreis Schacky-Park zu einem kleinen Jagdhornkonzert der „Rallye Trompes de Bavière“.

Das Wetter hatte ein Einsehen und so strömten viele Interessierte und auch Freunde der Gruppe um Wolf-Dieter Fischer in den sommerlich, schwülen Park.
So kurz vor 11.

Da die Bläser fesch gedresst in Wollmänteln, mit Halsbinden und Handschuhen spielten, suchten wir ein schattiges Plätzchen unter den alten Eichen der oberen Allee für sie.
Die dortigen Bodenbretter passten perfekt.
Besser hätte man es kaum planen können.
Mit Blick auf den Monopteros.

Selbst der Kreiselwender auf der Pferdekoppel nebenan hatte ein Einsehen für Musiker und Gäste und machte um 11 Uhr eine Pause – pünktlich zu Konzertbeginn.
Danke!

Doch plötzlich teilte sich die Bläsergruppe. Und verteilte sich im ganzen Park.
Da standen dann mal einer, mal zwei und drehten uns demonstrativ den Rücken zu.
Na so was.


Und dann wenden sich auch noch die Musiker auf der kleinen Bretterbühne einfach von den Zuschauern ab und schauten rüber zur abgemähten Weide.
Mit dem Rücken zum Publikum standen sie so.

Fassungslose Gesichter.

Bis der erste Ton erklang – irgendwo aus dem Park.
Und dann – wie eine Antwort – der nächste.

So klang Ton für Ton, Melodie für Melodie von einer Seite zur anderen.
Und die Zuhörer drehten die Köpfe und lauschten.

Der ganze Park war plötzlich die Bühne und sie mitten drin.
Ein fantastisches Erlebnis.

Das Horn ist die sogenannte „Trompe de chasse“, das Instrument der französischen Parforcejagd.
Ein Naturhorn wie es seit der Zeit von Ludwig XIV verwendet wird. Mit ihm verständigen sich die Reiter untereinander über große Distanz.

Als Hetzjagd ist die Parforcejagd in Deutschland und Österreich nicht erlaubt – in Frankreich, Amerika und Australien wird sie weiter geritten.
In Deutschland setzt man die Hundemeute auf eine künstlich gelegte Wildfährte an und bietet mit der sportlichen Reitjagd eine Zuschauerattraktion mit hohem sportlichem – und wie wir im Park bemerkten – durchaus auch hohem musikalischem Anspruch.

In den kurzen Pausen zwischen den Stücken erklärten die Musiker viele Dinge rund um ihre Musik und beantworteten auch Fragen.
Natürlich auch weshalb sie dem Publikum den Rücken zukehren:
damit der Klang möglichst rein und klar bei den Zuhörern ankommt!

Auch die Fanfaren und Kompositionen die die „Rallye Trompes de Bavière“ im Park spielte, stammen zum großen Teil aus dem 18. Jahrhundert.
So wurde die Fanfare „LA DAUPHINE“ von Marquis de Dampierre 1729 komponiert und der französische König Ludwig XV selbst komponierte 1724 die Fanfare „LA FANFARE DU ROI“.

Die Jagdhornbläsergruppe wurde 1982 in Bayern gegründet. Ihre Mitglieder leben in Oberbayern und Schwaben.
Die Leitung hat Wolf-Dieter Fischer, der in Thaining in der Nähe des Ammersees wohnt.
Und dem Park anlässlich seines Geburtstages etwas Gutes tuen wollte.

So bat er seine Freunde und Gäste für den Park zu spenden und spielte mit seinen Bläsern dieses Jagdhornkonzert für sie.
Eine fantastische Idee, die den Förderkreis sehr gerührt hat und auch eine ansehnliche Spendensumme für eine Figur der „Diane“ zusammen brachte.

Tausend Dank!

4 Antworten auf „Halali auf Französisch – Jagdhornkonzert im Schackypark“

  1. Bei dieser lebhaften Beschreibung hätte es die Bilder eigentlich gar nicht gebraucht! Die Kombination lässt nur einen Schluss zu: das muss super gewesen sein und Spaß gemacht haben.
    Grüßle, Klaus.

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