Allerlei Bete


„Ein altes ukrainisches Sprichwort warnt: Eine Geschichte, die mit einer Roten Bete anfängt, endet mit dem Teufel.“

Ich habe schon vor einigen Jahren mein Herz an diese kleinen Knollen verschenkt – das hing unmittelbar mit dem Buch „Pan Aroma“ von Tom Robbins zusammen und führte dazu, dass wir selbsteingelegte Bete und Buch in unserer Münchner Zeit gern an gute Freunde verschenkt haben.

Doch irgendwie ist mir diese Idee von Bete wieder abhanden gekommen – trotz eines wirklich hervorragenden Carpaccios, dass ich auch ewig nicht mehr gemacht habe – ich verspreche es nachzureichen 😉 „Allerlei Bete“ weiterlesen

Leicht sauer…

… bin ich natürlich schon, wenn ich immer wieder auf Fehlinformationen reinfalle.
Auch weil ich echt unter Zeitdruck bin und dennoch nicht an meiner Arbeitsweise, alles zu überprüfen rütteln lasse.

Nur auf wen ich nun sauer bin – das ist mal wieder schwer auszumachen.

Und ich gebe natürlich auch zu Bedenken, dass es früher gar nicht so leicht war, den Dingen auf den Grund zu gehen. Nicht umsonst, gab es den Beruf des „Rechercheurs“.

Heute ist man Texter, Grafiker, Fotograf, Redakteur und alles andere auch gleich noch in Personalunion.

„Ein versiegeltes Fass mit Sauerkraut, soll der findige Plieninger Kaufmann Hermann Fein auf eine zweijährige Reise nach Hamburg, Australien und wieder retour geschickt haben. Das Kraut war nach der langen Zeit noch immer genießbar und soll seinem Hersteller den ersten Preis für Dauerwaren, bei der Landwirtschaftsausstellung zur Cannstatter Wasen 1896 eingebracht haben… „heißt es!

Stimmt natürlich leider gar nicht. Die erste Sauerkraufabrik stand nicht auf Fildern…
Aber schon schade.

Reden, Reden, Reden


All meine Versuche dem Bonner Advent – einem Maiwirsing, der über den Winter draußen auf dem Feld verbleibt – näher zu kommen scheinen zum Scheitern verurteilt. Immer wieder lande ich im Nirgendwo.

Schließlich suchen ich mir einen der Anbauer aus dem Internet raus und rufe dort an. Erwische nicht ihn, sondern seine Frau.
Und die versucht gleich mich auch wieder weiterzuschicken. Sie hätten schon viel Zeit mit dem Bonner Advent zugebracht und irgendwie reiche es jetzt.
Doch ich wäre nicht Anne, wenn es so einfach wäre, mich wieder los zu werden 😉 „Reden, Reden, Reden“ weiterlesen

Schuld ist der Scheerkohl


Jetzt hatte ich gestern mit den Diepholzer Gänsen so eine schöne Zeit.

Es flutschte richtig und am Abend hat mich dann auch noch der Bremer Slow Fooder Gernot zurückgerufen, von dem ich noch ein Stückchen Scherkohl-Ende wollte. Darauf habe ich schon eine Weile gewartet und war daher natürlich heute früh frohen Mutes, dass ich den Text jetzt mit 2 Sätzen beenden kann.

So nach dem Motto: „Noch ist der Scherkohl zwar nicht so bekannt wie die Stadtmusikanten und der Roland, doch die Slow Food Gruppe aus Bremen tut alles, damit sich das ändert….“
Ja – und genau da fehlte die ganze Zeit die Info, was die denn so anstellen.

Leider ging der Schuß nach hinten los.

So viel hin und her um so ein bißl grün
So viel hin und her um so ein bißl grün
Gernot hat mir nämlich vom 1. Scheerkohlkönig erzählt und aufmerksame Leser sehen schon, das die Geschichte jetzt umgeschrieben werden muss. Erstens habe ich nun eine Quelle die die Schreibweise mit zwei „ee“ bestätigt… womit all meine Überlegungen und Absprachen mit anderen hinfällig werden.
Und dummerweise baut besagter Horst True den Kohl auch wirklich noch in solchen Mengen an, dass er ihn mit der Sense mäht. Alle anderen gehen eher mit dem Küchenmesser vor.

Alles nicht weiter schlimm, könnte man meinen. Denn ich konnte seine Hoheit „Horst den Stuhren“ sogar telefonisch erreichen. Und der erzählt wirklich total nett und weiß ganz viel…
Aber das ist es halt auch.
Ich bin jetzt auf der Jagd nach einem passenden Foto von ihm (möglichst beim Scheeren) um dann die Geschichte mit den neuen Aspekten größer zu fahren.
Weil mir natürlich andere Stories immer mal wieder kürzer geraten oder auch ganz wegbrechen.
Daher habe ich aber heute (fast) den ganzen Tag mit einem Text zugebracht, den ich vorher bereits als doppelgemoppelt fertig betrachtet hatte.

Und das kostet mich dann nicht nur Zeit, sondern auch Schwung.
Selbst die fast fertige Diepholzer ginge daraufhin nicht weiter.
Zu allem Übel will ich ja morgen in Richtung Hessen hoch und habe daher schon einige Tage versucht entsprechende Termine zu vereinbaren. Dienstag habe ich eine fixen Termin – da muss ich wieder hier sein.
Doch der einzige Termin, der derzeit steht, ist am Montagmittag in Köln.
Super, oder?
Wobei ich sehr froh bin, den überhaupt zu haben, denn zunächst sah es nach dem Wegfall von 2 Seiten Produkt, plus 2 Seiten Reportage aus… also Daumen drücken, dass alles mal ein wenig einfacher wird!

Gerade noch mal gut gegangen…


Nicht zu schlafen hat manchmal doch auch Vorteile.
Man hat Zeit zum Grübeln.
Meist ist das nicht nur „Zeitverschwendung der feinsten Art“ sondern auch noch echt contraproduktiv.
Heute nicht.
Oder besser „heute Nacht nicht“.

Die hatten echt Spaß und ich habe KEIN Wort verstanden
Die hatten echt Spaß und ich habe KEIN Wort verstanden
Denn ich plane schon ein Weilchen meinen Ausflug zu den Landfrauen des Küttiger Rüebli. Da ist am 7.11. schließlich Rüeblimarkt.
Meine Freundin Andrea (die jede Rennbahn der Welt kennt) hat auch schon alle Mittwochstermine umgelegt, um mich begleiten zu können.
Eitel wie ich bin gehe ich davon aus, dass es ihr mehr um die amüsante Autofahrt mit mir, als um die Rennbahn in Aarau geht… doch wer weiß 😉

Doch jetzt ist eh alles zu spät.
Der Termin in der Schweiz war nämlich heute.

Also der Termin, zu dem ich hin wollte. Denn einen Marktstand zu fotografieren, finde ich nun nicht so prickelnd. Menschen bei der Ernte habe ich auch schon ein paarmal. Daher dachte ich es sei reizvoll dabei zu sein, wenn die Landfrauen die Rüebli für den Markt vorbereiten.

Und zum Glück ist mir das heute früh (im halb wachen Zustand) auch noch eingefallen…
Daher – Kommando zurück und volle Kraft voraus nach Aarau.

Wie ihr an den Bildern seht, war ich erstens noch rechtzeitig und zweitens ist es auch wirklich mal was anderes.
Die Frauen unterhalten sich lachende während sie in der Eiseskälte mit den Händen die Erde von den Rüebli reiben. Dran lassen können sie die Erde nicht, weil sie dann Schweizer Erde verkaufen würden (was selbst die Schweizer Hausfrauen nicht akzeptieren – und die sind echt sehr bewußt und wählen immer lieber das Schweizer Produkt) und waschen darf man sie auch nicht, dann sind sie nicht mehr so lange haltbar.

5 Kilo habe ich den Landfrauen abgekauft und werde sie bestimmt bis Weihnachten verteilt haben.
Von der Kiste Höri-Bülle ist schließlich auch nur noch der Zopf übrig ,-)

Immer diese Verwandtensuche

Sieht doch auch wirklich lecker aus, oder?!
Sieht doch auch wirklich lecker aus, oder?!
Suche – nicht Besuche – wobei die natürlich auch ihre Tücken haben…
Doch in diesem Fall geht es um Kohl.

Bremer Scherkohl ist nicht wie häufig zu finden mit Rübstiel und Stielmus verbandelt.
Das sind Rübenarten, deren Grün abgeschnitten wird.

Der Bremer Scherkohl ist eher ein Stiefbruder des Raps und wenn man will wohl auch ein Cousin des „Ewigen Kohls“.
Beim Bremer Scherkohl zeigt sich also mal wieder, wie wenig man sich auf die Internetgeschichten (und leider auch auf gedruckte Werke) verlassen kann.

Doch da habe ich ja zum Glück meinen Wilstedter „Email-Joker“.

Schnell, kompetent und wirklich sehr charmant klärt mich Jochen über all die falschen Kleinigkeiten auf, die ich da so mühsam zusammen gesucht habe.
Ach, wenn doch alle Texte so leicht zu bewältigen wären 😉

Was ich aber wirklich sagen muss: ich habe bei all den vielen Dingen, die ich seit Start des Buchprojektes probieren durfte, nichts gefunden was den Geschmack des Bremer Scherkohls topt!

Und da ich jetzt ja weiß, wie man ihn zu behandeln hat, will ich es im nächsten Jahr unbedingt mal ausprobieren…