Wein goes Tatort

Als bekennender TATORT-Fan (also ladet mich nie am Sonntagabend ein – ich komme da in echte Gewissenskonflikte 🙂 ) und Weiß-Wein-Genießerin, habe ich dem Krimi im Weinberg „Bittere Trauben“ natürlich entgegen gefiebert.

Aber dann – altes Journalistenleiden – stöbere ich im Internet, um mehr über „meinen“ Abend zu erfahren und vielleicht auch gleich den richtigen Wein kalt zu legen und stolpere über einen Verriss nach dem anderen… die Kollegen bescheinigen dem Saarland-Tatort zwar einen gelungenen Anfang, doch ein dröges Ende!

Was soll ich machen? Fremdgehen? Ins Bett? Ein Buch? Oder durchhalten?!

Das fällt nach den in meinen Augen langweiligen Folgen aus Hamburg und vor allem Leipzig (da schaue ich definitiv nicht mehr rein!) immer schwerer.

Aber ich habe ich ihn mir angeschaut und wurde angenehm überrascht!
Die jungen Kommissare Maximilian Brückner & Gregor Weber ermittelten in wunderschönen Weinbergen und Höfen an Mosel und Saar. Die Winzer und die Weingeschichte waren realitätsnah und was mit immer wichtig ist – es war nicht nur spannend, sondern hatte auch eine gewissen lebendige Leichtigkeit, die den TATORT für mich von anderen Krimis unterscheidet. „Wein goes Tatort“ weiterlesen

Schwanger vom Brombeerpflücken

Was zeichnet eine deutsche Ballade aus?
„Sie ist sehr lang und endet mit dem Tod aller Beteiligten,“ so bringt Gudrun Walther von Deitsch es auf den Punkt.
Und trifft mit ihrer klaren, virtuosen Interpretation alter Texte und Lieder aus Deutschland auf ein begeistertes Publikum IM KELLER.

500 Jahre und mehr haben die Stücke auf dem Buckel und kommen doch frisch daher.
Manche, wie die Königskinder, kennt man als Gedicht. Vielleicht aus der Schulzeit. Gudrun beschreibt es als „trauriges Lied über zwei Nichtschwimmer“… hat sie ja eigentlich recht.

„Schwanger vom Brombeerpflücken“ weiterlesen

Ein Abend mit Suchtpotential

Singe, rappe, reime, flüstere oder schreie deine eigenen Texte!

Unser Aufruf zum ersten Dießener Poetry Slam hatte Erfolg und der Keller ist um einen Attraktion reicher.

7 Dichter und Denker waren angetreten um Ehre und Trophäe einzuheimsen und sich die Gunst des Publikums zu sichern. Die Auslosung ergab:

Startplatz 1 – Thomas Raff – der den Reim hintergründig schüttelte und mit viel Lokalbezug die Erotik beschwor.

Startplatz 2 – Mark Steierberg – er brachte jugendlichen Schwung in den Keller und nahm die Zuhörer mit auf eine rauschige Abi-Reise. Ob seine Rechnung aufgehen würde, zeigte sich am Ende – Platz 2!

Hier ein Stückchen seiner Zugabe

Startplatz 3 – Mani Eder – als selbsternannte Super-Hooligan-Nani suchte er in Schallgeschwindigkeit neue Herrchen und Frauchen und vermittelte (natürlich nebenbei) die Geheimnisse des Multitask-Kochens mit Zombies.
Dafür erhielt er den 1. Platz.

Startplatz 4 – Karl Felgenhauer – ein Spätberufener und Ober(Kunst)banause, der junge Männer vor Fehlern bewahren will – selbst wenn dies nur mit Unterstützung einer SZ Kolumnistin geht – und eindringlich vorm Einzug in weibliche Höhlen warnte.

Startplatz 5 – Rudi Lössl – zeigte den perfekten Umgang mit Google und besitzt mit Sicherheit kein Radl. Und wird sich wohl auch keines kaufen.

Startplatz 6 – Manfred Mohr – der auf stille Weise die Poesie zwischen Sommer und Winter heraufbeschwor.

Startplatz 7 – Jana Hotzelmann – deren musisches Bein am Ammersee steht und die das Wasser in den Keller schwappen ließ. Und den Schleierfisch auch ohne Musik zum Tanzen brachte. Auch sie erhielt einen 2. Platz.

(Das Foto stammt von Steffi Millonig – danke dafür)