Einsamkeit bremst


Ich habe ja die einzelnen Themen für das Buch mit großer Sorgfalt und viel Freude ausgewählt und festgelegt.
Aber manchmal fehlt mir dann plötzlich irgendwie die Idee… nein, eher die Liebe zum einzelnen Tier oder Gemüse.
Oft passierte es genau bei denen, die mir gleich am Herzen lagen.
Wie jetzt bei der Diepholzer Gans.

Man muss sie einfach mit dem Auge der Liebe sehen - dann klappt es auch mit dem Text
Man muss sie einfach mit dem Auge der Liebe sehen – dann klappt es auch mit dem Text
Es ist auch nicht, weil ich nichts darüber weiß.
Aber mir fehlt die Emotion und ich quäle mich dann ziemlich… noch kann ich auf andere Themen umschwenken und das was gar nicht will liegen lassen, doch es kostet mich natürlich Zeit und frustriert auch.

Zum Glück weiß ich aber manchmal auch was hilft: andere Menschen.
Schließlich sitze ich hier Stunde um Stunde am Computer, manchmal am Telefon und genau da suche ich dann auch nach Rettung.
In diesem Fall bin ich nebenbei darauf gekommen, dass die Spitzhaubenhuhnzüchterin aus der Schweiz auch Diepholzer Gänse hat. Und da Astrid Spiri außerdem einen super charmanten Akzent hat und am Telefon total angenehm ist, habe ich sie angerufen und gebeten mir von den Gänsen zu erzählen.
Einfach nur zu erzählen, was sie an ihnen mag…

Eine Viertelstunde später lief der Text wie von selbst. Auch alle anderen Dinge drumherum fanden plötzlich wieder zu mir und wenn es der Bildredakteurin gelingt eins der alten Bilder aus Diepholz zu vernünftigen Konditionen zu bekommen, werden die Gänse von einer auf zwei Seiten anwachsen können.
Die sind nämlich wirklich toll.
Fast so toll wie die Menschen, die mir immer wieder helfen.
DANKE

Gerade noch mal gut gegangen…


Nicht zu schlafen hat manchmal doch auch Vorteile.
Man hat Zeit zum Grübeln.
Meist ist das nicht nur „Zeitverschwendung der feinsten Art“ sondern auch noch echt contraproduktiv.
Heute nicht.
Oder besser „heute Nacht nicht“.

Die hatten echt Spaß und ich habe KEIN Wort verstanden
Die hatten echt Spaß und ich habe KEIN Wort verstanden
Denn ich plane schon ein Weilchen meinen Ausflug zu den Landfrauen des Küttiger Rüebli. Da ist am 7.11. schließlich Rüeblimarkt.
Meine Freundin Andrea (die jede Rennbahn der Welt kennt) hat auch schon alle Mittwochstermine umgelegt, um mich begleiten zu können.
Eitel wie ich bin gehe ich davon aus, dass es ihr mehr um die amüsante Autofahrt mit mir, als um die Rennbahn in Aarau geht… doch wer weiß 😉

Doch jetzt ist eh alles zu spät.
Der Termin in der Schweiz war nämlich heute.

Also der Termin, zu dem ich hin wollte. Denn einen Marktstand zu fotografieren, finde ich nun nicht so prickelnd. Menschen bei der Ernte habe ich auch schon ein paarmal. Daher dachte ich es sei reizvoll dabei zu sein, wenn die Landfrauen die Rüebli für den Markt vorbereiten.

Und zum Glück ist mir das heute früh (im halb wachen Zustand) auch noch eingefallen…
Daher – Kommando zurück und volle Kraft voraus nach Aarau.

Wie ihr an den Bildern seht, war ich erstens noch rechtzeitig und zweitens ist es auch wirklich mal was anderes.
Die Frauen unterhalten sich lachende während sie in der Eiseskälte mit den Händen die Erde von den Rüebli reiben. Dran lassen können sie die Erde nicht, weil sie dann Schweizer Erde verkaufen würden (was selbst die Schweizer Hausfrauen nicht akzeptieren – und die sind echt sehr bewußt und wählen immer lieber das Schweizer Produkt) und waschen darf man sie auch nicht, dann sind sie nicht mehr so lange haltbar.

5 Kilo habe ich den Landfrauen abgekauft und werde sie bestimmt bis Weihnachten verteilt haben.
Von der Kiste Höri-Bülle ist schließlich auch nur noch der Zopf übrig ,-)

Haube statt Kamm

Trägt das kleine Appenzeller Huhn.
Und dies sicher nicht, weil es auf den Friseur verzichten will.

Die zierlichen, hübschen Hühner sind echte Bergbewohner und da ist es doch klimatisch etwas rauer.
Im Winter auch bitterkalt.

Und wer schon mal mitbekommen hat, wie empfindlich Hühner an Kämmen und Lappen sind, dem leuchtet der Vorteil einer Haube natürlich sofort ein.
Mir jetzt ja auch…
Und vielleicht versteht ihr ja langsam, wieso ich solche Projekte liebe – es ist einfach alles soooo spannend 😉

Oder wußtet ihr schon vorher, dass Hahnenkämme als Delikatesse gelten????
Ich nicht.

Küttiger Rüebli

Schon die Schreibweise verrät euch, um was es heute geht: ein Gemüse aus der Schweiz.
Warum man allerdings in der Schweiz hinter einem „Ü“ auch gleich noch ein „e“ setzt… es ist mir ein Rätsel.

Bislang habe ich nur auf den Seiten von Pro Specia Rara und … vom kleinen Rübchen erfahren.
Doch die Verbindung Schweizer Landfrauen hat es mir gleich angetan.

Und dann natürlich auch die Art und Weise, wie die reagieren.
Bei manchen ruft man so ganz vergebens in eine Richtung und bei anderen kommen gleich so nette Menschen zum Vorschein.
Wie in diesem Fall Beatrice Wernli, deren Emailadresse ich glücklicherweise im Internet fand.
Mit einem Hinweis auf die Sendung „Rüebli, Räben, Rübengeister“ des SWR am 15.11.2009 – die habe ich ja nun dummerweise verpasst 😉

Und ein Buch übers Rüebli hat sie mir auch gleich geschickt…. DANKE!

Aber sehr hilfreich in der Terminplanung ist der Hinweis auf die Ernte am 1.11. und den Rüeblimarkt am 7.11 in Aarau.
Da ich ja leider das Büllefest nicht besuchen kann, freue ich mich nun auf die Schweiz…

Mein Kampf um den Rhabarber

Der will sich vor mir verstecken - aber ich erwische ihn!
Der will sich vor mir verstecken – aber ich erwische ihn!

Manchmal ist es das „Zuwenig“, dass es mir schwer macht.
Doch diesmal ist es wohl eher das „Zuviel“.

Ich habe mittlerweile so viel über Rhabarber gesammelt, gelesen und gehört, dass ich nicht mehr so richtig weiß was ich darüber schreiben soll.

Dabei hat Rhabarber eh schon mehr Platz als andere Gemüsesorten.
2 Seiten Rhabarber plus 2 Seiten Rhabarberzüchter.

Aber das rettet mich nicht.
Es gibt einfach unendlich viele schöne Geschichten im Hintergrund: die Chinesen und ihre Geschäftstüchtigkeit, die Russen und die erste weltweite Qualitätskontrolle, die Rätsel um Namen und Ursprung des Rhabarbers, die Verwirrungen um die unterschiedlichen Arten, Anekdoten rund um Rhabarber in unserem Land und vieles mehr.

Der erste Textenentwurf ist entsprechend umfangreich, fundiert und klar. Das ist meine Art mich einem Thema zu nähern und es dann wieder allein zu lassen. Ganz allein. Am liebsten ein paar Tage.

Das kostet mich natürlich Zeit und Mühe, aber wenigstens weiß ich um meine Fehler und arbeite daran sie zu beheben 😉
Warum ich diesen ersten Entwurf so schreiben muss, weiß ich nicht – wundere mich aber natürlich eher über Menschen, die nicht so arbeiten.

Und danach geht es plötzlich besser.
Ich habe alles einmal erklärt und ausformuliert und kann im zweiten Schritt viel leichter über Rhabarber philosophiere… habe die Leichtigkeit Dinge ungesagt zu lassen, ohne die Zusammenhänge zu vergessen.

Viel einfacher sind da natürlich Reportagetexte, denn da ist der fachliche Anteil geringer und ich sehe den Menschen und das Produkt vor mir.

Zum Glück habe ich in der nächsten Bearbeitungsrunde Freunde, die meine Texte dann erstmals lesen und redigieren. Da fallen (hoffentlich!) dann die meisten Gedankensprünge und Fehler auf, bevor das Lektorat sich der Sache annimmt.
Und ich natürlich erneut mit den Beschreibungen und meinen eigenen Ansprüchen konfrontiert werde, bevor ihr sie dann irgendwann vorgesetzt bekommt.