Fragaria ananassa – die duftende Erdbeer-Marke

Ich sitze hier ganz brav und arbeite so vor mich hin, hält mir mein Mann doch unversehens etwas unter die Nase:
„Riech mal“… – artig tue ich es – was dachtet ihr sonst… allerdings ohne wirklich aufzuschauen und schon steigt mir ein süßlicher, synthetischer Duft entgegen.
Soll wohl Erdbeere sein.

Eine duftende (über diese Wortwahl kann man natürlich leicht streiten) Briefmarke!

Vielmehr eine Wohlfahrtsmarke – da hat man dann 10 Marken à 0,55 € und zusätzlich 2,50 € für einen guten Zweck bezahlt.

Sie macht den Anfang der Vierer-Serie „Obst“ – mit Apfel, Zitrone und Heidelbeere, die die Deutsche Post für 2010 geplant hat.

Ein Bildchen mit künstlichen Duftstoffen sollen den Verkauf dieses Postwertzeichens erhöhen.

Es funktioniert genauso, wie bei den Parfümproben, die man in Illustrierten findet.
Die Oberfläche ist mit einem Lack überzogen, in dem sich Millionen kleinster Kügelchen mit Duftstoff befinden.
Durch sanftes Reiben mit dem Finger auf der Oberfläche platzen die Kügelchen und der Duft strömt aus.

Bei Erdbeere duftet unter anderem d-Limone, bei Zitrone zusätzlich Citral und bei Heidelbeere kommt noch Linalool dazu. Das ist auch beim Apfelduft enthalten.
Lecker ist sicher was anderes…

Für die Deutsche Post ist es allerdings ein Quantensprung in Entwicklung und Marketing.
Die Kollegen aus der Schweiz sind da schon innovativer und gelten als Vorreiter besonders interessanter Marken:

Ich denke dabei an die erste Stickereibriefmarke, die erste europäische Holzbriefmarke oder an die Schokoladenbriefmarke – mittler weile von der französischen Post kopiert.

Quelle: www.sieger.at

Die Schokoladenbriefmarke war 2001 ein echter Clou. Sie entstand anlässlich des 100. Geburtstags des Verbandes Schweizer Schokoladenfabrikanten.

Auch der optische Eindruck verblüfft: die Briefmarke stellt Schokoladeplättchen dar, welche in Form eines sogenannten Kleinbogens mit 15 Einzelmarken den Eindruck einer echten Tafel Schweizer Schokolade aufkommen lassen. Die Umrandung des Kleinbogens mit einer Nachbildung von Stanniolpapier vermag diesen Eindruck noch zu verstärken.

Quelle: www.posttip.de

So ausgeklügelt sind die Obstmarken optisch nicht… aber sie dienen einem guten Zweck, da will ich mal nicht so sein.

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