Churfranken. Das klingt seltsam vertraut und doch ganz fremd. Selbst die direkten Nachbarn scheinen die Region am Main zwischen Odenwald und Spessart unter dieser Bezeichnung nicht zu vermuten. Aus gutem Grund. Denn so alt wie er tut, ist der Name gar nicht. 24 Gemeinden von Wertheim bis Aschaffenburg haben sich 2007 mit „Churfranken“ ein eigenes, charmantes Image gegeben.
Wein in Churfranken
Rot soll er sein – der Wein aus Churfranken. Im 15./16. Jahrhundert war hier die Hochzeit des Weinanbaus und es gibt sie noch immer – die alten Reben für Rotweine.
Bürgstadt, die direkte Nachbargemeinde (oder auch Schwester – wobei die Zuneigung sich familienintern in Grenzen hält) von Miltenberg, ist für seine exzellenten Spätburgunder vom Centgrafenberg oder auch der Weinlage Mainhölle (Würzburger Juliusspital) bekannt.
Die Böden und Häuser sind hier aus Buntsandstein. Der ist vor mehr als 200 Millionen Jahren entstanden und in Bürgstadt ist er rot – wie der Wein. In anderen Gegenden Churfrankens kann er auch andere Farben haben – „bunt“ ist ja ein eher unklarer Begriff.
Diese Böden sind nährstoffarm und können kein Wasser speichern, dafür speichern sie aber Wärme. Trocken und warm sind daher die Bedingungen unter denen hier der Wein wächst.
Wer sich einen Überblick verschaffen möchte – es gibt seit 1990 einen wunderbaren Rotwein-Wanderweg*. 70 Kilometer führt er von Großwallstadt bis nach Bürgstadt. Natürlich könnt ihr auch einfach die ein oder ander Etappe raussuchen…
Doch keine Angst – Weiß und Rosé können sie hier auch 😉
Bayerisches Bier
2017 haben alle den Bier-Overload des Jubiläumsjahres 2016 noch in den Knochen stecken. Trotzdem sollte man in Bayern (dazu zählt Churfranken nämlich, also ganz korrekt ist es natürlich Franken) die regionalen Biere testen.
Gerade, wenn die Brauerei 2016 zur offiziellen „Deutschen Craft-Beer-Brauerei des Jahres“ gewählt wurde und auch in internationalen Wettbewerben mit ihren Bieren punktet. Mir hat vor allem der Holzfassgereifte Eisbock gefallen. Und die Geschichte zum Auswandererbier. Für lange Schiffsfahrten wurde das Bier stärker gebraut damit es nicht unterwegs sauer wird 😉
Im Landbierparadies* könnt ihr noch mehr über die einzelnen Biere erfahren.
Miteinander statt gegeneinander
Also das hat mich nun wirklich mal beeindruckt: ganz gleich, wohin wir kamen, die Menschen sprachen mit Respekt und Anerkennung voneinander. Das ist mir doch bislang eher selten passiert: der Brauer empfahl den Bäcker, bei dem gab es einen Tipp für den Metzger, der verwies auf´s Cafe, von dort ging es zum Winzer, Museum, Restaurant… irgendwie wurden wir immer weiter gereicht.
Da könnte sich meiner Meinung nach so manches Städtchen mal ein Scheibchen abschneiden. Denn miteinander geht es viel, viel besser!
Weitere Geschichten aus Churfranken:
- Vanille – Tipps und Tricks des alten Gewürzamtes
- Kräuterkunde 2.0
- Kaffee ist Luxus – auch als Cocktail
Mit freundlicher Unterstützung von Mainland Miltenberg – Churfranken e.V.*, die mich zu einer Pressereise nach Churfranken eingeladen haben.
Mein besondere Dank geht an Brigitte Duffeck und Familie Norbert und Evelyn Bachmann vom Adler Landhotel* in Bürgstadt.
Wein durfte ich vom Weingut Hench*, im Gasthaus zur Krone* und in der Churfranken Vinothek* in Bürgstadt probieren, Bier gab es bei FAUST* und ich bedanke mich herzlich für die Gastfreundschaft.
*Werbung
Dieser Artikel enthält Links zu Produzenten und persönliche Empfehlungen von mir. Ich bin dafür zwar weder bezahlt noch beauftragt worden, doch da ich Produkte/Produzenten nenne, muss ich dies als Werbung kennzeichnen.
3 Antworten auf „Churfranken – eine entschleunigte Region“