Wilstedter Kohlmarkt

Leer sieht anders aus
Leer sieht anders aus


Da bin ich nun, wie angedroht, auf dem Kohlmarkt in Wilstedt. Ist eigentlich gar kein Kohlmarkt, sondern ein Schlemmermarkt.

Irgendwie habe ich es mir alles etwas anders vorgestellt, muss mich wirklich erst wieder an meine norddeutsche Heimat gewöhnen. Alles hier ist ein wenig weitläufig 😉
Und so ordentlich…

Aber hier und heute lerne ich Jochen (meine hilfsbereiten Gemüsefachmann) endlich persönlich kennen. Das Wetter könnte nicht schöner sein und so leer ist es nun auch nicht wirklich.

Es gibt eine ordentliche Ansammlung von Ständen, Kochstationen und Handwerkern.
Auch Karsten Ellenberg steht mit seiner Kartoffelvielfalt hier.
Bei ihm schaue ich natürlich auch kurz vorbei. Keine Zeit, aber so weiß man wenigstens, mit wem man es zu tun hat, wenn wir später telefonieren.

Mangold gab´s bestimmt auch irgendwo
Mangold gab´s bestimmt auch irgendwo
Die Kochstationen bieten ganz kleine Portionen, damit man möglichst viele verschiedene Sachen probieren kann.
Man mümmelt sich also sozusagen durch diesen Markt.

Mein absoluter Favorit ist „Bio-Pergraupenrisotto mit Nero di Toskana (schwarzer Kohl), rote Bete-Walnusspesto und Birnenkompott“. So eine Probierportion kostet dann 2,50 Euro.
Finde ich in Ordnung.

Sebastian Schneider vom Restaurant Bloom in der Botanika in Bremen hat es aus Zutaten von Green Golds (das ist Jochen!) gekocht.

Leider bin ich allein – da kann und werde ich natürlich auf das passende Glas Wein verzichten…

Auch Filder Spitzkraut, das ja hier eigentlich gar nicht so wirklich beheimatet ist, finde ich hervorragend.
Und die Präsentation der Stände ist wirklich sehr gelungen.

Bei Jochen ist viel los – wenn die Menschen an den Ständen die Sachen probiert haben, kommen sie anschließend zu den Produzenten und holen sich die Produkte. Außerdem hat er sein Schwester und jede Menge Pestos und Marmeladen dabei… alles wirklich hervorragend.

Nur zum Quatschen kommen wir natürlich kaum – aber das war abzusehen.
Dazu komme ich ja in zwei, drei Tagen noch mal her.

Mein Kampf um den Rhabarber

Der will sich vor mir verstecken - aber ich erwische ihn!
Der will sich vor mir verstecken – aber ich erwische ihn!

Manchmal ist es das „Zuwenig“, dass es mir schwer macht.
Doch diesmal ist es wohl eher das „Zuviel“.

Ich habe mittlerweile so viel über Rhabarber gesammelt, gelesen und gehört, dass ich nicht mehr so richtig weiß was ich darüber schreiben soll.

Dabei hat Rhabarber eh schon mehr Platz als andere Gemüsesorten.
2 Seiten Rhabarber plus 2 Seiten Rhabarberzüchter.

Aber das rettet mich nicht.
Es gibt einfach unendlich viele schöne Geschichten im Hintergrund: die Chinesen und ihre Geschäftstüchtigkeit, die Russen und die erste weltweite Qualitätskontrolle, die Rätsel um Namen und Ursprung des Rhabarbers, die Verwirrungen um die unterschiedlichen Arten, Anekdoten rund um Rhabarber in unserem Land und vieles mehr.

Der erste Textenentwurf ist entsprechend umfangreich, fundiert und klar. Das ist meine Art mich einem Thema zu nähern und es dann wieder allein zu lassen. Ganz allein. Am liebsten ein paar Tage.

Das kostet mich natürlich Zeit und Mühe, aber wenigstens weiß ich um meine Fehler und arbeite daran sie zu beheben 😉
Warum ich diesen ersten Entwurf so schreiben muss, weiß ich nicht – wundere mich aber natürlich eher über Menschen, die nicht so arbeiten.

Und danach geht es plötzlich besser.
Ich habe alles einmal erklärt und ausformuliert und kann im zweiten Schritt viel leichter über Rhabarber philosophiere… habe die Leichtigkeit Dinge ungesagt zu lassen, ohne die Zusammenhänge zu vergessen.

Viel einfacher sind da natürlich Reportagetexte, denn da ist der fachliche Anteil geringer und ich sehe den Menschen und das Produkt vor mir.

Zum Glück habe ich in der nächsten Bearbeitungsrunde Freunde, die meine Texte dann erstmals lesen und redigieren. Da fallen (hoffentlich!) dann die meisten Gedankensprünge und Fehler auf, bevor das Lektorat sich der Sache annimmt.
Und ich natürlich erneut mit den Beschreibungen und meinen eigenen Ansprüchen konfrontiert werde, bevor ihr sie dann irgendwann vorgesetzt bekommt.

Eine stachelige Angelegenheit

Vielleicht doch lieber Artischocke??
Vielleicht doch lieber Artischocke??

Eine Distel zum Essen.
Manchmal wundert man sich schon wo unsere Vorfahren ihre kulinarischen Köstlichkeiten gesucht und gefunden haben.

Aber da ich bekennender Artischocken-Süchtling bin, hat mir die Idee einer alten und wilden Variante natürlich sogleich gefallen.
Es war nicht so einfach das Lektorat von der Notwendigkeit einer Beschreibung zu Cardy zu überzeugen.
Kennt heutzutage ja wirklich kaum jemand.
Auch ich musste ein Weilchen suchen…

Die Genfer haben schließlich wirklich geholfen.
Dort gehört ein Cardylauflauf ganz traditionell zu einem guten Weihnachtsessen.

Die Hugenotten sollen das stachelige Wintergemüse Ende des 17. Jahrhunderts bei der Flucht aus Frankreich sozusagen „im Gepäck“ gehabt haben. Und scheinen die ansässigen Schweizer ja durchaus von seiner Schmackhaftigkeit überzeugt zu haben 😉

Und mein Nord-Joker Jochen möchte auch nicht mehr darauf verzichten. Auch wenn es bei der Ernte nach seiner Schilderung böse pickst:

Auch wenn die Ernte nur unter größten Qualen möglich ist…smile…da helfen sogar die dicksten Oelhandschuhe wenig, die Stacheln gehen dir trotzdem in die Hand….und liegen seine Blätter auch schon total vergilbt im Gras, pieksen sie dich noch durch die Birkenstocklatschen.

Als Kardone findet man die Distel übrigens auch in alten deutschen Kochbüchern. Es war also früher gar nicht so unüblich.
Vom Bleichen, wie es die Genfer machen um die Bitterstoffe zu mildern, will Jochen nichts wissen – er mag sich nicht mehrfach in Gefahr begeben und meint, dass seine biologisch schonenden Anbaumethode gar nicht viel Bitterkeit aufkommen lässt.

Na, mal schauen, ob ich davon etwas merke, wenn ich in den Norden fahre um es mir vor Ort anzuschauen.
Eine ordentliche Rüstung habe ich vorsorglich schon mal geordert!
Wie ich sie transportiere, steht aber noch in den Sternen.

Wildschwein im Frühling? Wunderbar!

So beurteilt Andreas aus unserem Slow Food Convivium Fünfseenland den gemeinsamen Kochabend mit Gleichgesinnten.

Und will mit seiner liebevollen Schilderung der Abläufe und Rezepte anderen Genießern den Weg weisen miteinander zu kochen und zu speisen.
– Huh – das reimt sich – und schon Pumuckel wußte, „was sich reimt ist gut“ ;-))

Beim nächsten Slow Food Stammtisch am Mittwoch, 2. Mai 2012 beim Gasthof zum Bären, werden sicherlich einige aus dieser Gruppe auch gerne berichten, wie sie einen solchen Abend organisieren.

Diesmal trafen wir uns zum Vorgespräch bei Andrea in Entraching. Ein Frühlingsmenü sollte komponiert werden mit genussvollen Überraschungen. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: das ist wieder voll gelungen.

Vorfreude - Einstimmung - Inspiration

  • Zur Begrüßung: Havanna Moon Cocktail (Susanne und Andreas)
  • Zur Überbrückung der Wartezeit: Bärlauch-Schnecken (Susanne)
  • Zur Eröffnung: Carpaccio vom Rind (Andrea)
  • Zur Erwärmung: Bärlauch-Suppe mit Gemüsestreifen (Katharina und Sebastian)
  • Zum Übergang: Dreierlei von der Ammersee-Renke (Susanne und Andreas)
  • Zum Höhepunkt: Kronfleisch ( o. Wildschwein) an Kartoffelpürree mit gelber Bete (Karl und Richard)
  • Zum Abschluss: Orangenparfait mit karamellisierten Orangenscheiben (Gisela)
  • „Wildschwein im Frühling? Wunderbar!“ weiterlesen

    Die Nudel macht´s

    So müssen sie aussehen - dann klappt´s auch mit dem Auflauf.
    Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass unterschiedliche Nudeln ganz unterschiedlich schmecken?!
    Und da meine ich jetzt nicht frische oder getrocknete, Eier oder Hartweizen, deutsche oder italienische…

    Es geht mir um die Form, Länge und teils auch die Dicke der Nudeln.
    Mancher mag sich fragen, warum die Italiener jeder Nudel einen eigenen Namen geben.

    Ich finde das ganz richtig!

    Und so bin ich immer wieder auf der Jagd nach echten „Makkaroni“.
    Nicht die kurzen Rohrdnudeln, die man heute ab und an im Laden unter dieser Bezeichnung oder als „Maccaroni“ findet.

    Nein – ich suche die ganz langen und möglichst umfangreichen.
    Früher gehörten sie zum deutschen Nudel-Standart.
    Und lagen direkt neben den Spagetti.
    Und den Hochzeitsnudeln…

    Jetzt muss ich suchen.

    „Die Nudel macht´s“ weiterlesen

    Slow zieht die Karawane weiter….

    Immer mit dabei - unsere Schnecke
    Unsere monatlichen Stammtische des Slow Food Conviviums Fünfseenland wandern seit 2008 durch drei Landkreise – Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg.

    Damit alle es mal näher oder weiter haben und wir neue Lokale und Gegenden kennen lernen.
    Denn das Convivium ist flächenmäßig groß.
    Da sind die Strecken manchmal wirklich weit.

    Natürlich gibt es einen harten Kern, der alle Wege auf sich nimmt – und einige Wiederkehrer.
    Wir wechseln schließlich auch ganz bewußt die Tage der ersten Monatswoche, damit jeder mal einen Versuch starten kann…

    Aber es gibt vor allem immer wieder neue Gesichter, die den Stammtisch nutzen um uns (und die Slow Food Idee) kennen zu lernen.
    Nachbarn, Neugierige, Slow Fooder und solche, die es werden wollen.

    Die stoßen dann auf eine kleinere oder größere genussbegeisterte Menschengruppe –
    unschwer zu erkennen an unserer Schnecke!

    Und am neugierigen Blick auf den Nachbarteller.

    Denn wenn wir uns auch beim nachbarlichen Naschen (zumindest meist) zurückhalten – schauen tuen wir immer, was der andere da gerade bekommen hat!

    Wer also Lust hat, ist herzlich eingeladen, uns kennen zu lernen:

    Mittwoch 7.3.2012 ab 19 Uhr, Alte Schule, Gröbenzell
    Dienstag, 3.4.2012 ab 19 Uhr, Emmeringer Hof, St. Ottilien
    Mittwoch, 2.5.2012 ab 19 Uhr, Gasthof zum Bären, Gauting