Eine Distel zum Essen.
Manchmal wundert man sich schon wo unsere Vorfahren ihre kulinarischen Köstlichkeiten gesucht und gefunden haben.
Aber da ich bekennender Artischocken-Süchtling bin, hat mir die Idee einer alten und wilden Variante natürlich sogleich gefallen.
Es war nicht so einfach das Lektorat von der Notwendigkeit einer Beschreibung zu Cardy zu überzeugen.
Kennt heutzutage ja wirklich kaum jemand.
Auch ich musste ein Weilchen suchen…
Die Genfer haben schließlich wirklich geholfen.
Dort gehört ein Cardylauflauf ganz traditionell zu einem guten Weihnachtsessen.
Die Hugenotten sollen das stachelige Wintergemüse Ende des 17. Jahrhunderts bei der Flucht aus Frankreich sozusagen „im Gepäck“ gehabt haben. Und scheinen die ansässigen Schweizer ja durchaus von seiner Schmackhaftigkeit überzeugt zu haben 😉
Und mein Nord-Joker Jochen möchte auch nicht mehr darauf verzichten. Auch wenn es bei der Ernte nach seiner Schilderung böse pickst:
Auch wenn die Ernte nur unter größten Qualen möglich ist…smile…da helfen sogar die dicksten Oelhandschuhe wenig, die Stacheln gehen dir trotzdem in die Hand….und liegen seine Blätter auch schon total vergilbt im Gras, pieksen sie dich noch durch die Birkenstocklatschen.
Als Kardone findet man die Distel übrigens auch in alten deutschen Kochbüchern. Es war also früher gar nicht so unüblich.
Vom Bleichen, wie es die Genfer machen um die Bitterstoffe zu mildern, will Jochen nichts wissen – er mag sich nicht mehrfach in Gefahr begeben und meint, dass seine biologisch schonenden Anbaumethode gar nicht viel Bitterkeit aufkommen lässt.
Na, mal schauen, ob ich davon etwas merke, wenn ich in den Norden fahre um es mir vor Ort anzuschauen.
Eine ordentliche Rüstung habe ich vorsorglich schon mal geordert!
Wie ich sie transportiere, steht aber noch in den Sternen.
Eine Antwort auf „Eine stachelige Angelegenheit“