Schuld ist der Scheerkohl


Jetzt hatte ich gestern mit den Diepholzer Gänsen so eine schöne Zeit.

Es flutschte richtig und am Abend hat mich dann auch noch der Bremer Slow Fooder Gernot zurückgerufen, von dem ich noch ein Stückchen Scherkohl-Ende wollte. Darauf habe ich schon eine Weile gewartet und war daher natürlich heute früh frohen Mutes, dass ich den Text jetzt mit 2 Sätzen beenden kann.

So nach dem Motto: „Noch ist der Scherkohl zwar nicht so bekannt wie die Stadtmusikanten und der Roland, doch die Slow Food Gruppe aus Bremen tut alles, damit sich das ändert….“
Ja – und genau da fehlte die ganze Zeit die Info, was die denn so anstellen.

Leider ging der Schuß nach hinten los.

So viel hin und her um so ein bißl grün
So viel hin und her um so ein bißl grün
Gernot hat mir nämlich vom 1. Scheerkohlkönig erzählt und aufmerksame Leser sehen schon, das die Geschichte jetzt umgeschrieben werden muss. Erstens habe ich nun eine Quelle die die Schreibweise mit zwei „ee“ bestätigt… womit all meine Überlegungen und Absprachen mit anderen hinfällig werden.
Und dummerweise baut besagter Horst True den Kohl auch wirklich noch in solchen Mengen an, dass er ihn mit der Sense mäht. Alle anderen gehen eher mit dem Küchenmesser vor.

Alles nicht weiter schlimm, könnte man meinen. Denn ich konnte seine Hoheit „Horst den Stuhren“ sogar telefonisch erreichen. Und der erzählt wirklich total nett und weiß ganz viel…
Aber das ist es halt auch.
Ich bin jetzt auf der Jagd nach einem passenden Foto von ihm (möglichst beim Scheeren) um dann die Geschichte mit den neuen Aspekten größer zu fahren.
Weil mir natürlich andere Stories immer mal wieder kürzer geraten oder auch ganz wegbrechen.
Daher habe ich aber heute (fast) den ganzen Tag mit einem Text zugebracht, den ich vorher bereits als doppelgemoppelt fertig betrachtet hatte.

Und das kostet mich dann nicht nur Zeit, sondern auch Schwung.
Selbst die fast fertige Diepholzer ginge daraufhin nicht weiter.
Zu allem Übel will ich ja morgen in Richtung Hessen hoch und habe daher schon einige Tage versucht entsprechende Termine zu vereinbaren. Dienstag habe ich eine fixen Termin – da muss ich wieder hier sein.
Doch der einzige Termin, der derzeit steht, ist am Montagmittag in Köln.
Super, oder?
Wobei ich sehr froh bin, den überhaupt zu haben, denn zunächst sah es nach dem Wegfall von 2 Seiten Produkt, plus 2 Seiten Reportage aus… also Daumen drücken, dass alles mal ein wenig einfacher wird!

Messe-Phobiker

Die machen es richtig und verschlafen den ganzen Zirkus
Die machen es richtig und verschlafen den ganzen Zirkus
Ich weiß auch nicht was mir da fehlt – ein Gen, das Verständnis, die Geduld.
Oder auch von allem ein bißl.

Jedenfalls bin ich ein wirklich echter Messe-Phobiker.
Ganz gleich ob ich in meinem Leben als Besucher, Aussteller oder Berichterstatter auf eine Messe gehen muss – ich kann diesen Veranstaltungen einfach nichts abgewinnen.

Heute nun bin ich auf dem ZLF – dem Zentralen Landwirtschaftsfest neben dem Oktoberfest (eine Oktoberfest-Phobie habe ich leider auch – aber sonst glaube ich keine weitere…).
Es ist eine Einladung des Landwirtschaftsministeriums an die Menschen, die sich mit Archepassagieren bei Slow Food oder auch in anderen Organisationen beschäftigen. Im Anschluß an das Treffen im Ministerium, dass den Vormittag in Anspruch nahm und bei dem ich auch wirklich einiges neues gehört und gelernt habe, steht dann dieser gemeinsame Besuch des ZLF.

Ich also mit.
Aber ich muss gestehen – ich kann diesen armen Viechern, die da in völlig überhitzten Hallen stehen/liegen, nichts abgewinnen. Wenn ich da an die Tiere denke, die ich in letzter Zeit kennen gelernt habe.
Draußen, auf der Weide oder auch bei den Landwirten im Stall.
Das ist echt was ganz anderes…

Auch dieses Menschengewimmel macht mich irgendwie aggressiv.

Egal wie fein die rausgeputzt sind.
Die jungen Männer, die um die riesigen Landmaschinen rumscharwenzeln…
Die Familien, bei denen Papa allen erklärt, was es zu sehen gibt….
Die Frauenpärchen, die nur schauen, ob und wer schaut….

Nein – ich seile mich ab und fahre heim.
Irgendwann werde ich es ja wohl hoffentlich begreifen, dass ich gegen meine Messe-Abneigung einfach nichts machen kann und einfach im Vorfeld solche Besuche ablehnen.

Wildschwein im Frühling? Wunderbar!

So beurteilt Andreas aus unserem Slow Food Convivium Fünfseenland den gemeinsamen Kochabend mit Gleichgesinnten.

Und will mit seiner liebevollen Schilderung der Abläufe und Rezepte anderen Genießern den Weg weisen miteinander zu kochen und zu speisen.
– Huh – das reimt sich – und schon Pumuckel wußte, „was sich reimt ist gut“ ;-))

Beim nächsten Slow Food Stammtisch am Mittwoch, 2. Mai 2012 beim Gasthof zum Bären, werden sicherlich einige aus dieser Gruppe auch gerne berichten, wie sie einen solchen Abend organisieren.

Diesmal trafen wir uns zum Vorgespräch bei Andrea in Entraching. Ein Frühlingsmenü sollte komponiert werden mit genussvollen Überraschungen. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: das ist wieder voll gelungen.

Vorfreude - Einstimmung - Inspiration

  • Zur Begrüßung: Havanna Moon Cocktail (Susanne und Andreas)
  • Zur Überbrückung der Wartezeit: Bärlauch-Schnecken (Susanne)
  • Zur Eröffnung: Carpaccio vom Rind (Andrea)
  • Zur Erwärmung: Bärlauch-Suppe mit Gemüsestreifen (Katharina und Sebastian)
  • Zum Übergang: Dreierlei von der Ammersee-Renke (Susanne und Andreas)
  • Zum Höhepunkt: Kronfleisch ( o. Wildschwein) an Kartoffelpürree mit gelber Bete (Karl und Richard)
  • Zum Abschluss: Orangenparfait mit karamellisierten Orangenscheiben (Gisela)
  • „Wildschwein im Frühling? Wunderbar!“ weiterlesen

    Slow zieht die Karawane weiter….

    Immer mit dabei - unsere Schnecke
    Unsere monatlichen Stammtische des Slow Food Conviviums Fünfseenland wandern seit 2008 durch drei Landkreise – Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg.

    Damit alle es mal näher oder weiter haben und wir neue Lokale und Gegenden kennen lernen.
    Denn das Convivium ist flächenmäßig groß.
    Da sind die Strecken manchmal wirklich weit.

    Natürlich gibt es einen harten Kern, der alle Wege auf sich nimmt – und einige Wiederkehrer.
    Wir wechseln schließlich auch ganz bewußt die Tage der ersten Monatswoche, damit jeder mal einen Versuch starten kann…

    Aber es gibt vor allem immer wieder neue Gesichter, die den Stammtisch nutzen um uns (und die Slow Food Idee) kennen zu lernen.
    Nachbarn, Neugierige, Slow Fooder und solche, die es werden wollen.

    Die stoßen dann auf eine kleinere oder größere genussbegeisterte Menschengruppe –
    unschwer zu erkennen an unserer Schnecke!

    Und am neugierigen Blick auf den Nachbarteller.

    Denn wenn wir uns auch beim nachbarlichen Naschen (zumindest meist) zurückhalten – schauen tuen wir immer, was der andere da gerade bekommen hat!

    Wer also Lust hat, ist herzlich eingeladen, uns kennen zu lernen:

    Mittwoch 7.3.2012 ab 19 Uhr, Alte Schule, Gröbenzell
    Dienstag, 3.4.2012 ab 19 Uhr, Emmeringer Hof, St. Ottilien
    Mittwoch, 2.5.2012 ab 19 Uhr, Gasthof zum Bären, Gauting

    Winter und Slow – das passt zusammen….

    Das Slow Food Convivium Fünfseenland gibt es jetzt seit 2008.
    Hier finden sich Genießer aus den Landkreisen Landsberg, Starnberg und Fürstenfeldbruck um miteinander zu schlemmen, zu erkennen und den Gedanken „Gut, sauber, fair“ mit Leben zu füllen.

    Unsere monatlichen Stammtische sind das eine, Ausflüge zu Produzenten etwas anderes – und gemeinsam Kochen eine der schönsten Treffensvarianten.

    Ich konnte natürlich leider nicht dabei sein – mein Mann würde mich wohl lynchen, wenn ich mir jetzt Gedanken über Menübestandteile machte, statt ihn beim Umzug zu unterstützen – aber das hat die anderen zum Glück nicht abgeschreckt und so haben sie sich gleich zweimal getroffen.

    Schon die Vorbesprechung mit Essensplanung war ja eigentlich ein ausschließlich genussvolles Treffen… schließlich kenne ich Susanne 😉 und ihre Kochkunst (Deftiges in knuspriger Hülle, Amuse-bouche vom Ammersee).

    Aber besonders hat mich gefreut, dass Andreas sich die Mühe gemacht hat, alles genau zu dokumentieren und ich möchte ihm und allen anderen an dieser Stelle ganz herzlich für ihr Engagement danken!

    Acht Slow Food Anhänger des Conviviums Fünfseenland kochen und genießen ein winterliches 5-Gänge Menü am Ammersee

    Mit diesem Lodern konnte Karl die Männer locken
    Dass uns ein spannender Abend erwarten würde, war von Anfang an klar: Schneechaos zwang uns erst, das Vortreffen zu verschieben. Dann überboten sich die Vorschläge für immer neue Vorspeisen, Beilagen, Desserts und Apéritifs.

    Nur in Einem waren wir uns alle einig: Es sollte ein Menü rund um ein Wildgericht geben. Nach einigen Gläsern Wein und leckeren Stücken Quiche Lorraine und italienischem Gemüse Antipasti zu Baguette – alles wenig regional, aber sehr lustig – einigten wir uns auf ein winterliches 5-Gänge Menü:

  • Kleine Pfannkuchen mit Saiblingscreme und Rogen sowie mit Crème fraîche und Saiblingsfilet von Andrea – inspiriert von russischen Blinis, nur viel eleganter!
  • Pikante Blaukraut-Suppe mit Zimt und Ingwer und einem Tupfen Crème fraîche von Karl – bis Maria Lichtmess wird Zimt auch von Andreas toleriert.
  • Raffinierte Crème-brûlée von Wildhasenleber an verschiedenen Salaten versprach Gisela – dass es dann Putenleber wurde, tat der Raffinesse keinen Abbruch.
  • Herzhaftes Hirschgulasch von Susanne mit Rosenkohl als Gemüsebeilage und mit Karotten, Zwiebeln, Sellerie und Fenchel für die Sauce. Karl steuerte Kartoffelplätzchen bei. Die ursprünglich geplanten Wirsingbällchen erwiesen sich bei einem Probeessen als zu arbeitsintensiv für eine so große Gruppe.
  • Als Dessert punktete Sebastian assistiert von Katharina mit Nocken von Rotwein Mousse auf Rotweinquitten, angerichtet mit hausgemachtem Cassis und Grand Marnier und getoppt mit Cranberries und einem Schokochip.
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    Ein sandiges Quitsch-Vergnügen – Spargel

    Mai ist Spargelzeit.
    Spargel-Hochzeit 😉
    Vielleicht heiraten deswegen auch so viele Menschen in diesem Monat?!

    Und damit ist der Mai natürlich genau dem Produkt verschrieben, dass alle Slow Food Kriterien perfekt in sich vereint.

    Denn Spargel kauft man – und zum Glück wirklich viele Menschen – saisonal und regional.
    Dabei kann man nicht viel falsch machen…. aber natürlich vieles vielleicht doch etwas richtiger 😉

    Und so zog ein Grüppchen unseres Conviviums aus dem Fünfseenland auf Anregung von Hartwig los, um in Schrobenhausen – dem bayerischen Spargel-Mekka – mehr über diese außergewöhnliche Pflanze zu erfahren.

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