„Warum in die Ferne schweifen….“
Genau. Gerade hier bei uns ist es so schön, dass andere Menschen hier Urlaub machen. Wenn man/frau also keine Zeit zum Verreisen hat – ein freier Tag am See ist so gut wie Urlaub.
Habe ich gestern mit einer Freundin ausprobiert.
Der Termin stand schon länger fest – das Wetter war uns völlig egal.
Und ob es nun Glück war, dass die Sonne schien, weiß ich gar nicht so genau. Dadurch war natürlich auch mehr los…
Aber das hat der Sache keinen Abbruch getan.
Um 12:20 fuhr der Schaufelraddampfer „Herrsching“ in Dießen ab. Der Steg stand bis zum Ufer voll, aber es haben alle aufs Schiff gepasst. Und das war ja schon beim Anlegen nicht leer.
Die große Rundfahrt kostet 16 Euro und wenn man sich nicht ins Restaurant setzt, sondern einen Platz an Deck nimmt, kann man sich auch einen Picknickkorb mitnehmen. Dazu reichte bei uns aber diesmal die Vorplanung nicht… eigentlich verwunderlich, denn wir sind ja beide ziemlich leidenschaftliche Essenbereiterinnen – vielleicht liegt es ja an unserer fortgeschrittenen Urlaubsreife.
Über Herrsching, Riederau, Breitbrunn und Buch ging es nach Stegen.
Die Berge spickten immer mal wieder raus und es waren viele Touristen unterwegs. Häufig mit fachkundiger Ammersee-Unterstützung. Da lernt man doch gleich noch was dazu.
Mich hat schon immer interessiert, welche Berggipfel wo sichtbar sind… und bei einem älteren Einheimischen zu lauschen und sich dabei auch gleich noch sprachlich zu schulen, finde ich deutlich witziger als mein Alpen-App einzusetzen 😉
In Stegen bekamen wir ein Plätzchen auf der Sonnenterrasse des Fischers und hatten wirklich ausreichend Zeit weiter zu quatschen und wirklich gut zu essen.
Wir teilten uns einen Asia-Vorspeisenteller mit Frühlingsrolle, Samosa, Wantan, Sate-Spießchen und gebratener Garnele auf Glasnudelsalat. Sehr nett angerichtet und durchaus lecker.
Danach mussten wir leider beide die Ravioli mit Steinpilzfüllung, Kirschtomaten und Parmesan nehmen – keiner von uns beiden wollte sich auf ein anderes Gericht einlassen 😉
Und es war wirklich sehr gut – wobei einige Raviolis steinpilziger waren als andere… bei der Zuteilung hat der Koch wohl nicht so genau aufgepasst – manche enthielten richtige hauchzarte Steinpilzscheibchen und andere nur eine Grundfarce, die natürlich nicht so aromatisch war. Das ist sicherlich verbesserungsfähig. Die Kombination mit den leicht angeschmolzenen Kirschtomaten war hervorragend. Auf die zur Zeit wohl unumgängliche Balsamicospur hätte ich locker verzichten können – sah aber natürlich gut aus.
Aber es hat wirklich gut geschmeckt und die Portion war (vor allem nachdem wir ja in unserer Gier schon eine Vorspeise hatten) mehr als ausreichend.
Nur ein kurzer Espresso und dann schlenderten wir auch schon die paar Meter zum Dampfer zurück…
Unsere Rückfahrt bevorzugte wieder das Ostufer – aber einen kleinen Abstecher nach Utting hatten wir doch dabei und es ist ja eigentlich auch wurscht, auf welcher Uferseite man neidisch auf die Seegrundstücke schaut, oder?!
Wobei wir ziemlich hin und her gerissen waren: da stehen zauberhaft, romantische oder auch hochmoderne Traumhäuser neben absolute kitschigen oder wirklich häßlichen Bauten, das sich einem die Haare aufstellen. Und ihr braucht nicht zu glauben, dass die alt sind – manche sind gerade erst im Bau…
Witzig war auf jeden Fall, dass wir immer mal wieder auf die gleichen Menschen getroffen sind, die hier ausstiegen oder da zustiegen. Irgendwie also alles sehr familiär und auf jeden Fall zur Nachahmung empfohlen.
Wir planen jetzt bereits eine weitere Runde – diesmal klappt es ja vielleicht sogar mit dem Picknickkorb – und mal schauen, wer noch urlaubs-überreif ist.
Gute Idee! Zu allem Glück hat der Junior auch noch eine 1 auf seinem Zeugnis, da soll ja die Seenschifffahrt eine Freifahrt spendieren. Mal ausprobieren…
Lieber Hannes, auf dem Schiff waren ganz viele Zeugniskopien im Anschlag… aber bedenke bitte – das zählt nur für deinen Sohn 😉
hallo Anne,
den Fischer habe ich auf meiner Liste als Stammtischlokal für 2011. Kannst Du den empfehlen?
Viele Grüße Andrea
Hallo Andrea, was wir da gegessen haben, war wirklich gut. Inwieweit es den Slow Food Kriterien entspricht, weiß ich nicht. Aber was natürlich super ist, ist die Terrasse – also merke ihn dir bitte für den Sommer vor. Der Raum ist im Winter teils sehr laut – das ist nicht jedermanns Sache… Herzliche Grüße
Anne