Alle wollen immer Lücken füllen oder gar nicht erst aufkommen lassen.
Dabei sind Lücken wichtig.
Ohne sie wäre schließlich alles einheitlich und gleich gefüllt.
Wie langweilig.
Und besonders wichtig sind natürlich Wolkenlücken, wenn man einen Ausflug plant und im Oktober in die Berge will…
Als wir am Walchensee ankommen, ist der Herzogstand in dichte Nebelschwaden gehüllt.
Dabei ist es schon fast 12 und die Wettervorhersage hat was von „Frühnebel“ erzählt, der sich dann auflösen soll.
Doch der ortsansässige Nebel hat anscheinend Wettervorhersage und/oder Wecker überhört 🙂
Er hängt dick und kalt am Hang und macht wenig Lust auf eine Fahrt nach oben.
Doch wir haben uns vorgenommen heute Berge zu erleben und werden jetzt nicht umdrehen.
Also rein in die Gondel und hoch in die Wolken…
Kühl und feucht ist es. Und recht einsam.
Letzteres finde ich nun gar nicht so schlimm 😉
Und wir beschließen unsere Tagesplanung umzustellen:
also erst Einkehren und danach hoch auf den Gipfel…
Jeder Bergwanderer schüttelt da nur mit dem Kopf.
Unerhört!
Doch diese un-bergmännische Entscheidung ist wie ein Lottogewinn.
Denn gegen 13 Uhr ist der Nebel verschwunden.
Einfach weg.
Und die Sonne begleitet uns auf unserem Weg nach oben und öffnet die Sichtachsen.
Wir können noch oben schauen, nach unten, nach vorne und wohin wir wollen – nur kleine Wolkenfetzen erinnern an die weißen Wände.
Traumhaft.
Als wir wieder umdrehen, kommen die ersten Nebelboten auch schon wieder an.
Eine zweite – süße – Einkehr und dann ist die Sonne auch schon weg.
Wir haben die Lücke perfekt vorhergesehen und optimal genutzt!
Da soll noch mal einer sagen, die Norddeutschen hätten keine Ahnung vom Bergwetter…