… und auch wieder hinweg.
Unser letzter Tag, der ja eigentlich schon gar nicht mehr zählt, weil wir den größten Teil davon mit der Reise verbringen werden.
Doch das ändert natürlich nichts am Genuss den wir auch heute früh beim Gedanken an den ersten Cappuccino des Tages aufkommen lassen.
Gerade mal eine Straße entfernt von unserem Hotel sind wir nämlich jeden Morgen gestartet.
Oder haben die erste Pause gemacht – kommt ein wenig auf die Betrachtungsweise an…
In einer typischen kleinen Cafebar.
Ein langer Tresen, eine riesige Kaffeemaschine, ein Regal mit Zigaretten und Losen, ein Kühlschrank mit Milch & Co – und jeden Tag andere Menschen hinter der Theke.
Mein Sohn empfindet die Vorliebe der Italiener für kleine, süße Leckereien statt eines Frühstücks als sehr charmant und würde sie sicherlich auch gerne daheim weiterführen.
Das wird natürlich nix.
Aber hier und heute natürlich doch noch mal unser Frühstücksprogramm: ein Cappuccino, ein Wasser und für jeden ein süßes kleines Gebäckstück.
Alles wie jeden Tagen – doch nicht alles.
Denn jeden Tag zahlen wir für die gleichen Dinge einen anderen Preis 😉
Natürlich immer mit einer anderen wortreichen Erklärung… mal kostet uns der Sitzplatz draußen im kleinen Zelt etwas, dann das Bringen oder Abholen unserer Bestellung – und was weiß ich – vielleicht demnächst noch die Sonne oder die Farbe der Kleidung.
Es ist nicht viel aber schon eine Spanne von 3 Euro.
Mein Sohn ist völlig überrascht.
Das kennt er natürlich nicht.
Und er kennt auch mich nicht so.
Warum sollte ich mit jemandem diskutieren oder gar streiten?
Dazu habe ich keine Lust und amüsiere mich stattdessen über die Erklärungsversuche… ich lasse mir doch meine Urlaubslaune nicht verderben. Wo kämen wir denn da hin?
Und so zahle ich am letzten Tag einen mittleren Preis.
Auch gut.
Im Hotel hätten mich unser Frühstück pauschal 23.- Euro pro Person und Tag gekostet. Da bin ich hier doch immer besser dran.
Unsere gestrige Orientierungstour im Bahnhof hat nicht viel gebracht – sie hat uns nur sehr deutlich gezeigt, wie elend groß er ist.
Zum Glück treffen wir eine Italienerin, die Englisch spricht und auch noch ein wenig Zeit hat.
Denn sie muss extra Losgehen um sich zu erkundigen, wo und wann der Zug zum Flughafen startet.
Mit Informationstafeln sind die Römer nicht unbedingt großzügig.
Und einfach zu verstehen ist das wenige, was man entdeckt auch nicht… selbst für Einheimische nicht.
Diese Italienerin ist ein Hauptgewinn – sie findet innerhalb von 10 Minuten alles heraus. „Molte Grazie!“
Nur weiß auch sie nicht, wie und wo man ein Ticket bekommt.
Denn an den Automaten geht es nicht.
Mehrfache Versuche erbringen immer wieder das gleiche frustrierende Ergebnis.
Kein Ticket.
Ein Schalter muss her.
Und an dem kostet das Ticket natürlich gleich wieder 2 Euro mehr.
Manchmal hat man den Eindruck, dass man hier wirklich für alles extra zahlen muss.
Doch egal – wir sitzen im Zug und warten auf die Abfahrt.
Da erscheint ein hechelnder Italiener mit Koffer – reißt die bereits geschlossene Zugtür auf und lockt damit augenblicklich den Zugbegleiter hervor.
Es folgt eine wilde, gestenreiche Diskussion.
– Man solle doch einfach noch ein paar Minuten warten, bis auch seine Frau hier sei.
– Das gehe ja wohl auf gar keinen Fall (meint der Schaffner).
Doch der Reisende siegt durch Beharrlichkeit und ein so ausuferndes Palaver, dass die Frau schnaufend doch noch einsteigt und unser Zug mit 4 Minuten Verspätung abfährt.
Sensationell.
Und für uns natürlich mal wieder kein Problem – schließlich sind wir früh genug dran.
Am Flughafen dann unser erstes Mobil-Telefon-Einchecken.
Schon cool.
Doch als die Stewardess mir eine papierene Boardingcard anbietet, greife ich zu.
Schließlich kann ein plötzlicher Stromausfall sonst unseren Rückflug gefährden.
Der Duty-Free-Bereich des Flughafens ist enttäuschend.
Wenn ich auch sonst immer von der Qualität der Schnellrestaurants an den Autobahnen begeistert bin, kann ich hier nur sagen – Oh mein Gott!
Grauenhaft.
Nächstes Mal sind wir besser gewappnet und holen uns vorab ein wenig Wurst, Käse und Brot…
Und darauf freuen wir uns schon 😉
Rom ist eine Welt, und man braucht Jahre, um sich nur erst drinnen gewahr zu werden.
Wie glücklich find´ ich die Reisenden, die sehen und gehen.Johann W. von Goethe, Italienische Reise