Lichtpilze – eine natürliche Vitamin D Quelle

Nein – diesmal geht es um keine alte Sorte. Eher um eine Erkenntnis, die endlich wahrgenommen wird. Die Bestrahlung mit UVB Licht steigert den natürlichen Gehalt von Vitamin D in Pilzen. Ein deutscher Züchter nennt sie daher „Lichtpilze“ und springt elegant auf die Superfood-Welle auf. Besonders geeignet scheinen Austernseitlinge, die nicht nur bei Vegetariern und Veganern als eiweißreiche Fleischalternative und geschmackvolles Lebensmittel hoch im Kurs stehen.

Vitamin D

Unser Bedarf an Vitamin D wird zu rund 80 Prozent durch Eigenproduktion gedeckt. Also im Prinzip, denn ein Mangel ist gerade im Winter, weit verbreitet. Um Vitamin D zu erzeugen, müsste man sich einfach für kurze Zeit (20-30 Minuten) draußen aufhalten. Bei Senioren verlangsamt sich dieser Prozeß leider – aber da ist ja vielleicht auch ein etwas längerer Spaziergang bei Tageslicht drin 🙂

Die Aufnahme erfolgt generell über die Haut – also sollten Gesicht, Hände und Arme nicht bedeckt sein und Frauen sollten auf Make-Up verzichten. Zusätzlich baut unser Körper im Sommer eine Vitamin D Reserve auf… also wenn wir uns häufig draußen aufhalten.

Vitamin D beeinflusst den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel, so wie das Immunsystem und beugt wirkungsvoll dem Winterblues vor. Der erwischt uns ganz schnell, wenn wir in der kalten Jahreszeit zu wenig draußen unterwegs und nur unter Kunstlicht aktiv sind.

Lichtpilze

Pilze wandeln das UVB Licht der Sonne (ähnlich wie wir) in Vitamin D, das „Sonnenvitamin“.

Nach den Untersuchungen von Prof. Ralf Günter Berger (2013, Leibniz Universität Hannover) werden die höchsten Mengen an Vitamin D erzielt, wenn die Pilze (vor allem Austernseitlinge – warum ist wohl noch nicht klar) auf der Lammellenseite mit UVB, also Ultraviolettem Licht, beleuchtet werden. 15 – 20 Sekunden reichen schon aus.

Lichtpilze Austernseitlinge

Über die Nahrung nehmen wir derzeit 2-3 Mikrogramm Vitamin D auf. Lebensmittel mit Vitamin D sind Eier, fetter Fisch wie Hering oder Aal. Gerade für Vegetarier und Veganer ist daher so ein aufgepeppter Zuchtpilz schon eine echte Bereicherung. Eine Mahlzeit mit Lichtpilzen kann nach Prof. Berger bis zu 50 Mikrogramm enthalten und damit unseren Wochenbedarf decken.

Doch ihr müsst gar nicht nach Lichtpilzen Ausschau halten. Wenn ihr frische Zuchtpilze habt, legt sie einfach für eine Weile in die Sonne (natürlich offen und nicht hinter Glas). Damit erreicht ihr den gleichen Effekt. 

P.s. Die Fotos dieses Beitrags sind mit Lightroom bearbeitet und haben nicht viel mit den beschriebenen Lichtpilzen zu tun 😉 Wobei die roten „Lichtpilze“ ja wenigstens schon mal zur Familie der Austernseitlinge gehören.

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