Täuschen und Tarnen

Jetzt bin ich doch fast darauf reingefallen!

Ich hatte die Packung schon in der Hand. Doch irgendetwas hat mich stutzig gemacht und so habe ich auf die Mengenangabe geschaut. Und tatsächlich: 75 g – statt 100 g, die früher mal in dieser Form von dieser Firma angeboten wurde.
Die neue EU-Verpackungsordnung macht es möglich.

Und das natürlich alles nur in unserem Sinne. Damit Singles keine Großpackungen mehr kaufen müssen. Klar – die armen Menschen.

Jetzt haben sie endlich auch im Supermarkt die Möglichkeit mehr Geld für weniger Ware zu zahlen.

Bei „Hart aber fair“ ging es vor einiger Zeit um Lebensmittel oder was man teilweise heute dafür hält: Analogkäse & Co.

Und es ging auch um die neuen Verpackungsgrössen und den damit verbunden Beschiss an uns… tja – das kann ich leider nicht anders nennen.
Ich habe mich vor allem über die Arroganz und Verlogenheit des Lobbyisten der Lebensmittelindustrie aufgeregt!
So sehr, dass ich die Sendung nicht zu ende schauen wollte/konnte.

Klaus Kocks

Der Kommunikationsberater stellt fest: Produktverpackungen sind Werbung und keine Information. Nur Idioten fallen darauf herein und glauben, dass die Erdbeere auf dem Joghurtdeckel auch wirklich im Becher ist.
Quelle: DasErste.de

Wer da härter im Nehmen ist als ich, kann sich die Sendung „Von der Mogelpackung bis zur Hotline-Falle – wie König Kunde zum Deppen wird“ hier im Internet anschauen.

Und natürlich wird nicht nur beim Käse getrickst:

Wer denkt, Frühstücksschinken besteht aus einem natürlich gewachsenen Stück Fleisch, muss mittlerweile als naiv gelten und sollte besser genau hinschauen. Denn häufig handelt es sich bei der Schinken-Scheibe nur um ein Stärke-Gel, in das Fleischstückchen eingesetzt werden. Kleingeschnitten wird der Kunst-Schinken über Pizzen oder Salate gestreut und ist vom normalen Schinken kaum zu unterscheiden. Der Verbraucher merkt meist nichts davon – und der Hersteller freut sich über 40 Prozent Ersparnis.
Quelle: Gel-Schinken und Kunst-Käse, Lebensmittelplagiate, 10.07.2009, 14:10, Süddeutsche.de

In unserer Slow Food Xing-Gruppe ist gerade die Frage nach „Slowfood wenn es schnell gehen soll“ aufgekommen. Genau da setzen natürlich diese oben beschriebenen Convenienc Produkten an.

Convenience Food ist übrigens der aus dem Englischen entlehnte Begriff für bequemes Essen (Convenience = Bequemlichkeit, Food = Essen). Wortwörtlich bedeutet es also „Bequemkost“.

Solche Bequemkost nutze ich nur, wenn ich sie entweder selbst gemacht habe (also in der Sommerzeit Tomatensoße vorgekocht habe und dann einwecke oder auch mal meine tiefgekühlten Frühlingsrollen – weil der Aufwand hoch ist und es sich da lohnt gleich mehr zu rollen) oder ich genau weiß, wer dahinter steckt.

Daher greife ich auch sehr gerne die Idee auf, eine Rezeptsammlung für die Vorratsproduktion anzulegen… damit es an Highnoon schnell gehen kann.
Und wir gemeinsam den Täuschern ein Schnippchen schlagen…

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