Schafsein – ich liebe Glennkill

Bei diesem Krimi scheiden sich die Geister…so auch bei unserer kleinen, feinen Nachverkostung der Rheinhessen Weine (dazu demnächst hier auch mehr. Versprochen). Entweder man liebt Glennkill oder man hat das Buch nach 40 Seiten entnervt aus der Hand gelegt und rührt es nicht mehr an.
Ich gehöre zur ersten Kategorie – und zwar nicht, weil ich Krimis liebe! Was ich allerdings wirklich tue.

Sondern weil mich die Schafsbeschreibungen faszinieren und „ihre“ Denkweise und Lebenseinstellung mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen holt.

Der Krimi tritt da völlig in den Hintergrund. Doch die Idee, dass „sich wegdrehen und erstmal alle gemeinschaftlich kauen“ Probleme löst, fasziniert mich immer wieder. Und es stimmt ja auch ein stückweit. Warum sollen wir denn sonst „bis zehn zählen“ oder „eine Nacht drüber schlafen“. Denn auch das hilft die Dinge in einem anderen Licht und Zusammenhang zu sehen und ausgewogener zu reagieren.
Jedenfalls bei mir… wenn ich es im Eifer des Gefechts hin bekomme 😉

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Feiert die Kirschblüten!

Warum machen wir es nicht wie die Japaner… jeder schnappt sich eine Decke und wir setzten uns alle unter die blühenden Kirschen.

Was leckeres 🙂 zu essen und zu trinken dazu… und schon ist der Tag sinnvoll verbracht.

Die Wilden kommen

Nur wenige Tage bietet die Natur diese kostenlose Fülle für einen Drei-Sterne-Salat: die ersten zarten Blattspitzen von Löwenzahn, Brennnessel, Sauerampfer und Bärlauch, dazu zarte Blüten von Veilchen, Schlüsselblumen, Scharbockskraut und Gänseblümchen.

Doch man sollte nur sammeln, was man zweifelsfrei erkennt. Bei Spitzwegerich, Bachbunge und Hirtentäschel lichten sich die Reihen der Kenner doch schon deutlich. Ich lerne in jedem Jahr ein neues Kräutlein neu kennen und genießen. So erweitert sich der Speiseplan zusehends. Dieses Jahr: mal schau`n – noch hat sich keines in den Vordergrund gespielt… aber bei Andrea und Karin finde ich bestimmt eine Anregung. Falls mir nicht selbst eines beim Sammeln in die Finger fällt.

Und wem die Wilden doch zu wild sind, der kann ja ein paar der selbst gesammelten Blätter mit „normalem“ Salat kombinieren. So werden auch die Gerb- und Bitterstoffe, die viele wilde Kräuter enthalten (z.b. Spitzwegerich oder Schafgarbe) durch die Kombination mit milden Zutaten wie Äpfeln, Kartoffeln, Eiern (da haben wir ja wohl gerade alle noch ein paar harte Exemplare von Ostern übrig 🙂 ) gemildert.

Schwanger vom Brombeerpflücken

Was zeichnet eine deutsche Ballade aus?
„Sie ist sehr lang und endet mit dem Tod aller Beteiligten,“ so bringt Gudrun Walther von Deitsch es auf den Punkt.
Und trifft mit ihrer klaren, virtuosen Interpretation alter Texte und Lieder aus Deutschland auf ein begeistertes Publikum IM KELLER.

500 Jahre und mehr haben die Stücke auf dem Buckel und kommen doch frisch daher.
Manche, wie die Königskinder, kennt man als Gedicht. Vielleicht aus der Schulzeit. Gudrun beschreibt es als „trauriges Lied über zwei Nichtschwimmer“… hat sie ja eigentlich recht.

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Lecker kommt natürlich von (sch)lecken

Was ist eigentlich so schlimm am Ausdruck „lecker“? Immer wieder treffe ich Menschen, die der Meinung sind mir sagen zu müssen, dass man es nicht nutzen soll, darf, kann. Mit den fadenscheinigsten Argumenten – oder ganz konsequent ganz ohne Erklärung.

Damit reihen Sie sich in eine beachtliche Gruppe von lecker-Feinden. Unwort des Jahres ist es laut Otti Fischer und inflatorisches Unwort des Jahrzehntes im Promikatalog.

Während der Kabarettist wenigstens noch die linguistische Herleitung zur bayerischen Verdammung bemüht, macht der Verfasser im Promikatalog das Feindbild Frau als Ursprung des Missbrauchs aus. Mit kleinem Seitenhieb auf den Ruhrpott und Kochshows.

Wesentlich aufschlussreicher und ausgeglichener kommt da ein Artikel der Badischen Zeitung daher:

Woher diese Abneigung gegen ein währschaftes Wort, das schon in der Odyssee („Und sie hoben die Hände zum lecker bereiteten Mahle“) vorkommt? Auch Goethe sprach unbefangen von der „leckeren Wirkung“ von „leckern Speisen“ auf Leib und Seele. Soll man etwa den stets „leckeren“ Fraß der Fernsehköche und Schokoriegelhersteller mit so geschraubten Adjektiven wie delikat, schmackhaft oder köstlich verbessern? Frauen finden „lecker“ eher süß, ja erotisch; sie bewegen sich dabei auf etymologisch gesichertem Boden: Lecker kommt natürlich von (sch)lecken. Grimms Wörterbuch verzeichnet es vor allem als Hauptwort: „Einer, der leckt“, labt sich an Honig (oder Speichel, Jungfern und anderen Dingen „von vorzüglichem Wohlgeschmack“).

So – damit wäre doch wieder alles klar und ich werde diesen Ausdruck auch weiterhin da einsetzen wo ich ihn als aussagekräftig erachte: wenn´s mir schmeckt!

Und wer den ganzen gelungenen Artikel lesen möchte: DAS LETZTE WORT: Verfluchter alter Lecker

Der stumme Frühling

Das ist es, worauf wir alle so lange gewartet haben – und wer kann nutzt die Sonne in vollen Zügen.

Doch mein Vater erschreckt mich: im Raum Frankfurt ist die Natur noch weiter als hier und sein Kirschbaum blüht, dass es eine Pracht ist. Wie riesige weiße Kugeln hängen die Blüten an den Ästen und es herrscht – Stille. Absolute Stille. Kein Summen und Surren, kein Brummen und Fliegen. Es gibt keine Bienen.

Und so sprechen mal wieder über ein Buch, dass ich jetzt wieder aus dem Regal ziehe: Der Stumme Frühling.
Ein Schreckensszenario, mit dem Rachel Carson in den 60er Jahren gegen DDT und Umweltverschmutzung kämpfte. Und das man ruhig wieder mal lesen sollte – gerade jetzt, wenn alles zum Leben erwacht. Ökofeminismus – so nennen es die CEIBERWEIBER.

Aber ich finde, dass man hier nur zwischen denkenden und ignoranten Menschen unterscheiden sollte…schließlich würde mein Vater freiwillig keine feministische Kampfliteratur lesen. Aber das Buch habe ich von ihm bekommen…. da war ich 12.