Der neue Reiz der Zeitung

So bekommt man einen ganz neuen Blick auf Zeitungen
Das Rumnörgeln gehört bei uns zum Zeitungslesen.
Und sicherlich nicht nur bei uns…

An der politischen und wirtschaftlichen Lage, am (zu umfangreichen) Sportteil, an den Themen des Feuilleton und aber vor allem auch, an der Zeitung selbst kann man seinen Frust und Ärger festmachen.

Alle Jahre wieder kommt sie daher auf den Prüfstand und wird Stück für Stück zerlegt.
Oft ist das Ergebnis ernüchternd und die Suche nach einer Abo-Alternative beginnt…. vergebens.

Nach einigen Fremdgängen stellt man fest, dass dies doch die einzig wahre Morgen-Mittags-Abend-Lektüre ist.
Und so bleibt sie.

Nun habe ich dank unserer momentanen Alltagssituation ein ganz neues Prüfkriterium entdeckt – die Zerreißprobe.
Also das „Seite für Seite“ zerlegen.

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Erste!

Unglaubliche Dinge spielen sich im Discounter unsere Wahl ab.

Natürlich sind wir auf der Jagd nach Katzenfutter – denn an Wochenenden und Feiertagen droht häufig die letzte Dose – und mit hungrigen und entsprechend mies gelaunten Mitbewohnern, wird die freie Zeit zur Tortur.

Und da die drei nur bestimmte Sorten essen mögen, müssen wir immer für ausreichenden Nachschub sorgen…

Dabei kommen wir natürlich auch an all den anderen wohlplatzierten Kauf-Versuchungen vorbei.

Alles rund um kuschelige Betten füllt diesmal die Sonderverkaufsstrecke.
Brauchen wir nicht – haben wir schon.

Wobei – da fällt mir eine Microfaser-Kuscheldecke auf. Mit Ärmeln.
So dass man auch im Sitzen und beim Lesen nicht nur warme Beine, sondern auch ebensolche Arme haben kann…

Versteht mich bitte richtig: nicht für mich.
Bei uns ist die Zeit des Lesens gerade so knapp – siehe vorheriger Artikel „Raritäten“ – dass man darin kaum auskühlen kann.
Eher einschlafen.
Wegen des enorm vernachlässigten Grund-Schlafbedürfnisses.

Aber für meinen Vater wäre eine solche Decke perfekt.
Der ist erstens ein sparsamer Mensch und heizt entsprechend zurückhaltend.
Zweitens Privatier mit enormen Zeitpolstern.
Und drittens eine Leseratte.
Eine leicht verfrorene noch dazu.
(Im Gegensatz zu den „unverfrorenen“ Zeitgenossen, die wir ja vor allem in der Politik und der Wirtschaft finden können 😉

Also schaue ich meine Mann an und frage, ob das nach seiner Meinung nicht auch genau das richtige Weihnachtsgeschenk für Opa sei?!

Zum Glück kennt er mich ja schon ein Weilchen und so schaut er nur amüsiert, lacht kurz und packt sie dann ein.
Die Decke.
Und damit das erste Weihnachtsgeschenk für 2012.

Also so früh bin selbst ich eher selten dran….

Raritäten

Ja – genau die findet man in Krempels – dem Laden meines Mannes.

Und weil das so bleiben und sich sogar noch verbessern soll, muss ich mich leider selbst rar machen…
Hier vor allem.
Denn wir ziehen mit der Trödelhalle um.

7 Jahre konnten alle Sammelwütigen im 1. Stock der Fischerei 3 nach Herzenslust kruschteln.
„Der Herr der Dinge“ – so liebevoll nennt ein Freund meinen Mann aufgrund seines Ladens.

Doch nun packen wir ein.
Und das kostet Zeit.
Die mir hier fehlt….

Also seid nicht enttäuscht.
Ich komme wieder!

Ich bin dann mal weg…

… und werde die Zeit nutzen um den Wolken hinterher zu schauen, Menschen zu beobachten und mich nicht um diesen Blog und andere Herrlichkeiten des Internetzeitalters zu kümmern. Also nicht wundern, sondern mit mir freuen.

Ab Anfang Juli hört und seht ihr wieder etwas von mir.

Eine schöne Zeit.
Eure Anne

Kleiner Memory-Effekt

Steht doch mein Mann vor mir und fragt mich, wo denn bitte die Butterkuh sei.
Also unser – in unseren Augen – durchaus formschöner Behälter für das streichzarte Milcherzeugnis…

Ein zweifelnder Blick war meine Antwort.
„Neben dir?!“

„Ja – aber die zweite?“
Fassungslosigkeit auf meiner Seite.
„Neben dir!“

Und schon könnt ihr erkennen was ich mit Memory-Effekt meine:
Nicht die Verringerung von Akkukapazität und auch nicht die „Wiedereinnahme des ungeordneten oder teilkristallinen Zustandes bei Kunststoffen“….

Nein – ich meine die unmittelbare Umsetzung des Spieles „Memory“ im Alltag.
Denn je näher sich im Spiel zwei identische Karten liegen, desto länger dauert es sie einander zu zu ordnen, beziehungsweise die zweite zu finden.

Und so hat mein Mann (nach eigenen Angaben) schon seit zwei Tagen die zweite Butterkuh gesucht – die etwa 20 Zentimeter neben der ersten steht.

Auf der Arbeitsfläche in der Küche.
Direkt unterm Fenster.
Neben dem Kühlschrank.
Also eigentlich genau dort, wo sie hingehört 😉

Neue Traditionen braucht das Land

„Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues“ – das soll die Braut am Hochzeitstag tragen.

Der Brauch stammt wohl ursprünglich aus England, hat vor allem durch Kinofilme bei uns an Bekanntheit gewonnen und sich mittlerweile auch hierzulande zu einer beliebten Tradition gemausert.
Fühlt sich schon ein wenig so an, als ob es auch hier schon immer Tradition war.

Da komme ich doch mit meiner Idee neuer Traditionen gerade recht:
bei uns bin schon immer ich für die Inhalte von Geschenken (meist Päckchen oder Paketen – weil viele unserer Freunde und Verwandte weiter weg leben) verantwortlich.

Mein Mann für die Logistik.

Also einpacken, wegbringen und heil ankommen lassen.
So günstig wie möglich.
Und schnell natürlich.

Dieses System haben wir von meinen Eltern übernommen (seht ihr – TRADITION!), bei denen es nicht nur Jahrzehnte lang funktioniert hat, sondern darüber hinaus auch immer wieder der zwischenmenschlichen Weiterbildung und guter Geschichten diente.

Denn schon meine Mutter wusste, was in ein richtiges Päckchen gehört:
„etwas Leichtes, etwas Schweres, etwas Rundes und etwas Zerbrechliches.“ „Neue Traditionen braucht das Land“ weiterlesen