Zweierlei Einzelkämpfer am Ammersee

Beide kämpfen für die gleiche Sache – einen freien Blick über den See.
Von Dießen aus.
Über oder auch durchs Schilf.

Die einen stehen auf dem neuen Steg.
Ihr wisst schon – dem von Hannes, dem Trapper.

Landrat, Sparkassendirektor, Landesvorsitzender, Bürgermeister und Regierungspräsident.

Sie beglückwünschen sich gegenseitig zu diesem wunderschönen Bauwerk, dessen Finanzierung ein echtes Gemeinschaftsprojekt ist: 30.000 Sparkasse, 120.000 Freistaat und EU, 6.000 vom EVA (Erholungsgebieteverein Augsburg) und 14.000 vom Landkreis.
So geht die Rechnung auch – anders als im Artikel des LT – auf.

Was nicht ganz aufgeht, ist die Idee einer Eröffnung ohne Öffentlichkeit – denn die war Freitagnachmittag gar nicht geladen.

So konnten die Herren sich nur gegenseitig berichten, wie wundervoll das Projekt gelaufen ist.

Wie wichtig der „Hotspot der Biodiversität“, das „Drehkreuz des Südens für den Vogelflug“ und das „Erfolgskonzept des Tagestourismus“ doch seien.
Zum Glück hatte man nicht vergessen, der Presse etwas von dieser feierlichen Eröffnung zu sagen.

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Jetzt komm schon

Diesmal möchte ich nicht wieder hinten anstehen
und mich von der Sonne überraschen lassen. Ich habe die Fenster bereits geputzt…. jetzt sitze ich und lauere auf schönes Wetter.
Sonne und Wärme – danach steht mir der Sinn.

Als erste Frühjahrsaktion habe ich auch gleich den Blog etwas aufgegrünt.

Weg mit dem Winter.
Und mein Lieblings-Frühlings-Gedicht habe ich euch auch gleich noch raus gekramt.

Sozusagen den Standard, wenn die Vögel wieder Radau machen.

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Tulpenglück und Tulpenwahn

Einfach schön!
Einfach schön!
Ich habe das Gefühl, dem Winter zu entkommen, wenn ich die ersten quitsch-frischen Tulpen ins Haus hole.

Ja ja, eigentlich wartet man, bis die ersten auf den Blumenfeldern oder im Garten erblühen… aber der Winterfrust ist größer und so greife auch ich an der Supermarktkasse zu.
Gerne nehme ich kräftige Farben oder auch ausgefranste Blüten.
Und bestaune das wilde Wuchern in der Vase. Immer hinter her, hinter dem Lampenlicht 😉

Doch wusstet ihr, dass der erste Börsenkrach auf das Konto dieses Frühblühers ging:

Im 17. Jahrhundert setzte in den Niederlanden ein Run auf diese neue Blumensorte aus dem Orient ein.
In der Zeit des großen „Tulpenfiebers“ 1633 – 1637 wollten alle sie besitzen, ihr Wert stieg ins Unermeßliche und sie galt als begehrtes Anlageobjekt.

Nicht nur Händler und Kaufleute beteiligten sich an der Spekulationen. Manch bis dato vernünftige Bürger verschuldete sich bis über beide Ohren, um eine der begehrten Zwiebeln sein eigen nennen zu können.
Gehandelt wurde in Wirtshäusern – zunächst im Sommer, dann aber aufgrund der hohen Nachfrage auch im Winterhalbjahr, in der die Zwiebel im Boden liegt und daher über die Qualität nur spekuliert werden konnte.

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Ein einsamer Hilferuf

Die richtige Kerze hat man auch gleich dazu gestellt....
Die richtige Kerze hat man auch gleich dazu gestellt....

Die Dießener Seeanlage besticht seit Jahren durch gefälliges Nicht-Gefallen. Was ja sogar dem Gemeinderat irgendwann auffiel, so dass ein Architektenwettbewerb ins Leben gerufen wurde :

„zur Aufwertung der Seeanlagen und Verbesserung der räumlichen Verbindung zwischen Ort und See“.

Die Ergebnis dazu konnte man anschließend in der Mehrzweckhalle besichtigen.
Natürlich war die Entscheidung nicht jedermanns Sache, aber wenigstens erkannte man den guten Willen.

Nun aber erschrecken schnelle Einzelaktionen die Bürgerruhe.

Die Bauausschußsitzung hat uns im Dezember ja schon den (zum Glück mittlerweile zurückgenommenen) Kahlschlag der Romenthal-Allee beschert.

Die in der gleichen Sitzung beschlossenen Fällungen von einzelnen Bäumen und so auch der Weide am Dampfersteg, sind aber bei dem ersten Protest untergegangen.

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