Highnoon am Ammersee

Mittagszeit ist Stresszeit.. oder genauer die Vor-Mittagszeit, denn da werden ja die Weichen für den Mittag gestellt.

Spätestens gegen 10 werde ich unruhig. Gott, was sollen wir heute kochen? Mit dieser Frage stehe ich ja eigentlich nicht allein – doch mit der Lösung schon. Denn wenn ich meinen Mann frage, kommen zu 90% Vorschläge, die meinem Sohn nicht schmecken. Und das geht natürlich gar nicht. Oder er hat keine Idee…

Also gibt es bei uns an mindestens 4 Tagen der Woche zu Mittag „Mal sehn“. Das ist lecker und abwechslungsreich.

Ich schaue dazu in den Kühlschrank, beim frischen Gemüse darüber und im Sommer auch gleich noch im Garten nach. Dann meinem Mann ins fragende Gesicht und unterbreite ihm ein, zwei Vorschläge.

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Von Fischerteppichen und Milchmädchen

Kennt Ihr Anklam? Echt nicht? Na, das wird sich doch ändern lassen.

Anklam ist ein Hansestädtchen im Osten Deutschlands, das Tor zu Usedom und Heimatstadt des Flugpioniers Otto Lilienthal.

Alles nicht weiter ungewöhnlich – aber Anklam fiel in den letzten Jahren immer wieder durch seine enorm hohe Arbeitslosenquote von über 30% auf.

Was es dem Städtchen natürlich nicht leichter gemacht hat. Doch seit 2 Jahren tut sich was in Mecklenburg Vorpommern – ein kleines Wirtschaftswunder zeichnet sich ab… und gibt in dieser Zeit den Dreh in die richtige Richtung. Wobei ich doch nicht so recht an die Zukunft der Fischerteppich-Knüpferei glauben mag…. aber den Artikel und auch den Blog erwähnenswert finde 🙂

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Wein goes Tatort

Als bekennender TATORT-Fan (also ladet mich nie am Sonntagabend ein – ich komme da in echte Gewissenskonflikte 🙂 ) und Weiß-Wein-Genießerin, habe ich dem Krimi im Weinberg „Bittere Trauben“ natürlich entgegen gefiebert.

Aber dann – altes Journalistenleiden – stöbere ich im Internet, um mehr über „meinen“ Abend zu erfahren und vielleicht auch gleich den richtigen Wein kalt zu legen und stolpere über einen Verriss nach dem anderen… die Kollegen bescheinigen dem Saarland-Tatort zwar einen gelungenen Anfang, doch ein dröges Ende!

Was soll ich machen? Fremdgehen? Ins Bett? Ein Buch? Oder durchhalten?!

Das fällt nach den in meinen Augen langweiligen Folgen aus Hamburg und vor allem Leipzig (da schaue ich definitiv nicht mehr rein!) immer schwerer.

Aber ich habe ich ihn mir angeschaut und wurde angenehm überrascht!
Die jungen Kommissare Maximilian Brückner & Gregor Weber ermittelten in wunderschönen Weinbergen und Höfen an Mosel und Saar. Die Winzer und die Weingeschichte waren realitätsnah und was mit immer wichtig ist – es war nicht nur spannend, sondern hatte auch eine gewissen lebendige Leichtigkeit, die den TATORT für mich von anderen Krimis unterscheidet. „Wein goes Tatort“ weiterlesen

Das Sein – als Schaf oder Mensch

Die Suche nach der richtigen Schreibweise von „Schafsein“ hat mich über die Vieldeutigkeit der Deutschen Sprache stolpern lassen.

Nein – ich habe nicht nach „Schafsein“ im Duden geschaut, aber nach „Menschsein“ oder zur Not dann doch auch nach „Mensch sein“….denn ich wollte ja eigentlich kein Schaf sein, sonder das Schafsein an sich, als Wesenszustand beschreiben.

Und stolpere bei meiner Suche über den „Menschenauflauf“.

Wer mich kennt, weiß um meine hohe Bereitschaft immer gleich den Genuss und damit verbunden das Essen zu sehen. Aber Menschenauflauf… da würde selbst ich nicht zugreifen.

Und bin immer wieder verwundert, wie wenig wir diese täglich genutzten Begriffe hinterfragen. Was ich hier natürlich gleich mal tue!
Menschenauflauf – hätte es da nicht wesentlich pietätvollere Ausdrücke gegeben? Doch stop. Was war zuerst – die Menschenmenge oder das mit Käse überbackene Gericht. Da mich mein Etymologisches Wörterbuch hier im Stich lässt und ich meinen Telefonjoker nicht einsetzen will, kann ich es nur einigermaßen logisch herleiten…und bezichtige diejenigen, die dem Essen den Namen gaben, nicht kreativer gewesen zu sein!

Ach ja – Menschsein steht leider nicht im Duden…taucht aber im Internet und auch bei Wiki so wie hier geschrieben auf. Und – wie es heutzutage leider üblich ist, auch noch in allen anderen erdenklichen Varianten.

Schwanger vom Brombeerpflücken

Was zeichnet eine deutsche Ballade aus?
„Sie ist sehr lang und endet mit dem Tod aller Beteiligten,“ so bringt Gudrun Walther von Deitsch es auf den Punkt.
Und trifft mit ihrer klaren, virtuosen Interpretation alter Texte und Lieder aus Deutschland auf ein begeistertes Publikum IM KELLER.

500 Jahre und mehr haben die Stücke auf dem Buckel und kommen doch frisch daher.
Manche, wie die Königskinder, kennt man als Gedicht. Vielleicht aus der Schulzeit. Gudrun beschreibt es als „trauriges Lied über zwei Nichtschwimmer“… hat sie ja eigentlich recht.

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Lecker kommt natürlich von (sch)lecken

Was ist eigentlich so schlimm am Ausdruck „lecker“? Immer wieder treffe ich Menschen, die der Meinung sind mir sagen zu müssen, dass man es nicht nutzen soll, darf, kann. Mit den fadenscheinigsten Argumenten – oder ganz konsequent ganz ohne Erklärung.

Damit reihen Sie sich in eine beachtliche Gruppe von lecker-Feinden. Unwort des Jahres ist es laut Otti Fischer und inflatorisches Unwort des Jahrzehntes im Promikatalog.

Während der Kabarettist wenigstens noch die linguistische Herleitung zur bayerischen Verdammung bemüht, macht der Verfasser im Promikatalog das Feindbild Frau als Ursprung des Missbrauchs aus. Mit kleinem Seitenhieb auf den Ruhrpott und Kochshows.

Wesentlich aufschlussreicher und ausgeglichener kommt da ein Artikel der Badischen Zeitung daher:

Woher diese Abneigung gegen ein währschaftes Wort, das schon in der Odyssee („Und sie hoben die Hände zum lecker bereiteten Mahle“) vorkommt? Auch Goethe sprach unbefangen von der „leckeren Wirkung“ von „leckern Speisen“ auf Leib und Seele. Soll man etwa den stets „leckeren“ Fraß der Fernsehköche und Schokoriegelhersteller mit so geschraubten Adjektiven wie delikat, schmackhaft oder köstlich verbessern? Frauen finden „lecker“ eher süß, ja erotisch; sie bewegen sich dabei auf etymologisch gesichertem Boden: Lecker kommt natürlich von (sch)lecken. Grimms Wörterbuch verzeichnet es vor allem als Hauptwort: „Einer, der leckt“, labt sich an Honig (oder Speichel, Jungfern und anderen Dingen „von vorzüglichem Wohlgeschmack“).

So – damit wäre doch wieder alles klar und ich werde diesen Ausdruck auch weiterhin da einsetzen wo ich ihn als aussagekräftig erachte: wenn´s mir schmeckt!

Und wer den ganzen gelungenen Artikel lesen möchte: DAS LETZTE WORT: Verfluchter alter Lecker