Alternative Weihnachtsvorbereitungen

Alles rennt derzeit in die Stadt und kauft für die Feiertage ein. Geschenke, Essen, Getränke – halt alles, was in den zweieinhalb Tagen (denn länger dauert Weihnachten auch in diesem Jahr wahrscheinlich nicht) plötzlich zur Neige gehen kann.

Manche Geschäftsleute sind schon leicht entnervt. Ich habe es heute gemerkt, als ich nichts ahnend unseren Metzger aufsuchen wollte. Eigentlich gar nicht mit diesem Weihnachtsvorbereitungs-hintergedanken, sondern um für´s täglich Mahl ein wenig Gulasch zu erwerben.

„Alternative Weihnachtsvorbereitungen“ weiterlesen

Die Äpfel des Lucas

Irgendwie habe ich ja durch dieses Projekt einen Teil meines Herzens an die Pomologie verloren.
Weil da auch wirklich ständig neue Dinge auftauchen 😉

So wie heute, als ich mich etwas näher mit Eduard Lucas beschäftigte und auf ein Spiel von ihm stieß.
Natürlich wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts nicht online gespielt… aber ihr könnt das jetzt machen!
Es geht darum in 35 Zügen die roten und grünen Äpfel zu tauschen.

Aber bitte fragt mich jetzt nicht, warum Pomologen sich mit solchen Rechnungen beschäftigen – ich weiß es nicht und wünsche euch einfach: „Viel Spaß!“

Birnen in Höchstklasse


Eine Birne die es wert ist, sich einem Rechtsstreit auszusetzen… weil sie einen Namen trägt, der älter als das Recht der Champagne an dieser Bezeichnung ist: die Champagner Bratbirne.

Natürlich müssen solche Geschichten ins Buch. Und so fahre ich nach Schlat – das liegt südlich von Stuttgart und in echtem Herbstwetter. Manchmal bin ich wirklich verwundert, warum ich nicht alles einfach telefonisch kläre – aber nein – Anne muss da hin 😉 „Birnen in Höchstklasse“ weiterlesen

Super der Markt – Supermarkt


Die Erzeugergemeinschaft in Hohenlohe (das sind die, die Schwäbisch-Hällischen Landschweine gerettet und zum Erfolg gebracht haben) ist wirklich sensationell aufgestellt.

Der letzte Eber sollte eigentlich auf Empfehlung des Landrats Roland Biser ausgestopft und ins Keckenberg Museum gebracht werden, um dort an die große Zeit der Schwäbisch-Hällischen Schweine zu erinnern. Doch die Hohenloher Bauern kämpften für den Erhalt ihrer gutmütigen und schmackhaften Tiere und 25 Förderer der alten Rasse gründeten schließlich 1986 einen neuen Zuchtverband mit anfänglich 17 Mitgliedern.

Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall begann 1988 unter Vorsitz von Rudolf Bühler die Sattelschweine wieder artgerecht, ohne Medikamente, Tiermehl oder Wachstumsförderer in der Region zu züchten. Die Übernahme des kommunalen Schlachthofs in Schwäbisch Hall 2001 garantiert kurze und tierverträgliche Transportwege und eine vorbildliche, tierschutzgerechte Schlachtung.

Heute umfasst die Gemeinschaft 1450 Bauernhöfe aus der Region Hohenlohe. Davon nehmen gut 540 Landwirte an der Erzeugung vom Schwäbisch-Hällischen Qualitätsschweinefleisch teil welches seit 1998 EU-weit als geschützte Ursprungsbezeichnung eingetragen ist wie Champagner oder Parmaschinken. Die Schwäbisch-Hällischen Landschweine sind zum Aushängeschild der ganzen Region geworden, aber auch Boeuf de Hohenlohe, Hohenloher Landgans und Hohenloher Lamm werden mit gleicher Sorgfalt von der Erzeugergemeinschaft produziert.

Und in eigenen Supermärkten verkauft.

Wie dem Regionalmarkt in Hohenlohe, direkt an der A6.
Da gibt es nicht nur die Produkte der Erzeugergemeinschaft, sondern auch andere Kandidaten meines Buches wie Bamberger Hörnla und Spitzkraut.

Es wäre toll, wenn es nicht so weit weg wäre – dann würde ich da sicherlich häufiger einkaufen. Aber zum Glück habe ich ja die Metzgerei Gall in Schondorf…auch da gibt es Fleisch von Schwäbisch-Hällischen Schweinen.

Absolut empfehlenswert!

Törsche Woor und Grön Hein


Also „Türkische Ware“, als Sammelbegriff für

„Busch-, Stangen- und Feuerbohnen sowie weitere ”Küchengartengewächse**”

** Lueder, F.H.H.: Vollständige Anleitung zur Wartung aller in Europa bekannten Küchengartengewächse, Lübeck 1780. Die bei Lueder genannte Türksche Melisse wird heute Türkischer Drachenkopf genannt und der Türkscher Weizen ist unser Mais.

Quelle: VEN, aus ”Hamburger Gemüsegarten” im Freilichtmuseum am Kiekeberg
Stephan Kaiser

kannte ich noch nicht. Als Hamburgerin ist mir aber der Begriff „Türkscher Kram“ durchaus geläufig.
Das bezeichnet nämlich alles, was einem ein wenig suspekt ist.
Kenne ich wahrscheinlich von meinen Seefahrer-Vater.

Stephan Kaiser hat viele Hintergründe zu den Türkschen Erbsen (die in Wirklichkeit Bohnen sind) und das traditionelle norddeutsche Gericht „Grüner Heinrich“, das aus Birnen, Bohnen, Speck und Kartoffeln besteht, zusammengetragen.
Es handelt sich bei den Türkschen Erbsen um sogenannte Perlbohnen, bei denen sich die innenliegenden Kerne deutlich in der äußeren Schale abzeichnen. Trotzdem isst man die ganzen grünen Bohnenschoten und holt die Kern

Wer mehr über die super recherchierten und dargestellten Zusammenhänge erfahren will, sollte sich unbedingt mal die Seite von VEN, dem Verein zu Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. anschauen.
Und die Infos zum Hamburger Gemüse im Samensurium 10/1999 finde ich nun echt super.
Vor allem auch, dass diese Quelle online zugänglich ist.

Denn als Hamburger Deern finde ich Türksche Erbsen für mein Buch natürlich unumgänglich .-)
Ich liebe Birnen, Bohnen und Speck und kann mich sehr gut erinnern, wie meine Mutter mir als Kind ein Ministücke von jedem Bestandteil zugleich auf die Gabel zu vereinen.

Vierländer Platte

Hatte ich nicht bereits über den unberechenbaren aber dennoch enorm wichtigen Faktor „Glück“ mit euch gesprochen?

Da bin ich eigentlich ziemlich sicher.
Jedenfalls war ich heute noch mal in Wilstedt bei Jochen und habe mir in aller Ruhe die ganze Anlage zeigen lassen. Ständig hatte ich irgendein Blättchen zum Probieren im Mund und habe dabei so einige Neuheiten entdeckt, die ich gerne auch in meinem Garten hätte:
Jochen hat verschiedene Raukeformen, eine eher milde und dann eine echte wilde – beide wirklich sensationell.

Auch zwei Kräuter, die sehr Lakritzig sind. Ist ja nicht so meins, aber mein Mann liebt es und ich brauche es natürlich immer wieder in der chinesischen Küche.

Last but not least – Bremer Scherkohl.
Den habe ich nun erstmals probiert und bin wirklich, echt total begeistert!
Jochen meint, er würde ihn nicht so groß wachsen lassen. Ich habe entsprechend auch ganz junge Blätter geknabbert – super!
Erinnert mich gleich mal wieder an das Pesto ohne Knoblauch meiner Freundin Andrea, die mir ja auch schon von Meterhohen Basilikumsträngen berichtet hat (die in ihrem Pesto und in dem von Jochen keine Verwendung finden 😉

Doch jetzt noch mal zum Glück: ich habe im Verlauf des Tages ein wenig wegen Tomaten und Gurken gejammert.
Da packt Jochen mir plötzlich einige Tomaten hin und meint nur „Vierländer Platte“….

Super!
So muss es gehen.
Dann klappt´s auch mit dem Nachbarn.