Diese Welt besteht aus Gegensätzen. Zum Glück. Das macht sie spannend, lebendig und wunderschön.
Leider muss man (oder vor allem auch ich) sich über Mißstände aufregen und gegen den Unverstand kämpfen – siehe meinen gestrigen Beitrag über Bauern und Kartoffeln 😉
Bei solchen Sachen geht mir einfach die Hutschnur hoch (ist ja auch ein nettes Bild, oder?!)
Heute geht es gleich wieder um die Landwirtschaft – aber diesmal um Reis und es ist eine Geschichte, die Mut macht, weiter zu kämpfen und sich einzusetzen. Und sie zeigt, das es Menschen gibt, die mit diesem Kampf viel erreicht haben.
Geschrieben hat sie meine Freundin Andrea, die ihr Herz in Italien gelassen hat und nicht zuletzt dadurch feine, kleine Köstlichkeiten von häufig unbekannten, kleinen Erzeugern für ihren Laden Alimentari importiert.
Sie ist Fördermitglied bei Slow Food Fünfseenland und durch Zufall darauf gestoßen, dass „ihr“ Risottohersteller „gli Aironi“ in Italien an der Seite von Carlo Petrini für „Gut, Sauber, Fair“ kämpft.
Nun hat Andrea mal genauer hingeschaut und mir diesen Bericht geschickt:
Hätten alle Lebensmittel-Produzenten die Einstellung von Michele Perinotti, dem Inhaber von „gli Aironi“, dann wäre diese Welt eine bessere…und eine gesündere noch dazu.
Umwelt- und Artenschutz, den Erhalt von Biodiversität bei Pflanzen und Tieren sowie höchste Qualitätsstandards bei seinen nach strengen Bio-Richtlinien hergestellten Reisprodukten hat der promovierte Lebensmittel-Techniker vor Jahren bereits zur Grundlage seiner Arbeit gemacht und damit auf und in vielen Gebieten Großes erreicht.
Seiner Heimatprovinz Vercelli, Europas größtem Reis-Anbaugebiet, gab der gebürtige Piemonteser durch nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung der Reisfelder eine ganze Reihe selten gewordener Tierarten zurück, darunter den aus dieser Region beinahe völlig verschwundenen Fischreiher. Die Wiederansiedlung dieser vom Aussterben bedrohten Spezies auf dem Terrain seiner seit fünf Generationen im Familienbesitz befindlichen „riseria“ machte Michele Perinotti so stolz und glücklich, dass er seine neu gegründete Firma „Risi & Co“ nach dem majestätischen Wasservogel „gli Aironi“ (= die Reiher) taufte.
Bei SlowFood leistet der mittlerweile auch im Vorstand engagierte Perinotti wichtige Arbeit in verschiedenen Gremien und Netzwerken.
In der Stiftung für biologische Vielfalt engagiert er sich für Reisprojekte in der Dritten Welt und stellt als Importeur von „Rosso di Andasibe“ und „Basmati di Dehradun“ den Erhalt dieser mittlerweile selten gewordenen Arten sicher.
Die Terra Madre-Stiftung hingegen bereichert er als Experte des Förderkreises Reis und Getreide mit seinen Erkenntnissen über Qualitätsverbesserung durch pestizid- und düngerfreien Anbau, schonende Weiterverarbeitung und Haltbarmachung ohne jegliche Konservierungsstoffe durch das von ihm entwickelte System „IpoDry“, für das er das Weltpatent hält.Die ebenso hochwertigen wie attraktiv verpackten Produkte von „gli Aironi“ stehen wie wenig andere für die Philosophie von SlowFood, die basiert auf den Grundsätzen Gut, Sauber und Fair.
„Gut“, das bedeutet wohlschmeckend, frisch, die Sinne anregend und befriedigend, „Sauber“ heißt hergestellt ohne die Ressourcen der Erde, die Ökosysteme oder die Umwelt zu belasten und ohne der menschlichen Gesundheit zu schaden, und „Fair“ schließlich meint die soziale Gerechtigkeit achtend, eine angemessene Bezahlung für alle – von der Herstellung über den Handel bis zum Verzehr.
Risotto – Die Risotti von „gli Aironi“ bestehen alle aus 90 Prozent Carnaroli-Reis sowie Gemüsebrühe, Zwiebeln, Knoblauch und je nach Geschmacksrichtung Safran, Steinpilzen mit Petersilie oder Trüffel (dehydriert). Ihre Haltbarmachung erfolgt über Michele Perenottis patentiertes Vakuumier-Verfahren „IpoDry“, das Konservierungsstoffe überflüssig mach und die Aromen in vollem Umfang erhält.
Geschaffen wurden sie für Risotto-Anfänger und alle, die schnell und unkompliziert ein Risotto mit hochwertigen Zutaten, erstklassigem Geschmack und einer beinahe 100prozentigen Erfolgsgarantie zaubern wollen.Die Zubereitung ist daher auch denkbar einfach:
Etwas Olivenöl in einer geräumigen Pfanne heiß werden lassen, die Risotto-Mischung zugeben und bei reduzierter Hitze mit einem Holzlöffel durchrühren, so dass sich das Öl um jedes Reiskorn legt. Nach ca. 1 Minute ständigen Rührens ein halbes Glas Wasser oder Weißwein zugeben, einkochen lassen und nach und nach noch zwei Füllungen des Original-Glases mit warmen Wassers zugeben. Wenn der Reis die gesamte Flüssigkeit aufgenommen hat (nach ca. 16 Minuten) nach Geschmack noch etwas Salz zugeben und mit einem Stich Butter und/oder Parmesan verfeinern.
Eigentlich schon beim Kochen, spätestens aber beim Servieren, sollte man sich der italienischen Weisheit erinnern, die da lautet:
Reis wird im Wasser geboren und stirbt im Wein!
Quelle: Andrea Sexauer, Alimentari
Hier vereinen sich die Gegensätze dann wieder und bilden ein harmonisches Ganzes: schnell und langsam in einem Rezept. Einfach super!