Ich habe das Gefühl, dem Winter zu entkommen, wenn ich die ersten quitsch-frischen Tulpen ins Haus hole.
Ja ja, eigentlich wartet man, bis die ersten auf den Blumenfeldern oder im Garten erblühen… aber der Winterfrust ist größer und so greife auch ich an der Supermarktkasse zu.
Gerne nehme ich kräftige Farben oder auch ausgefranste Blüten.
Und bestaune das wilde Wuchern in der Vase. Immer hinter her, hinter dem Lampenlicht 😉
Doch wusstet ihr, dass der erste Börsenkrach auf das Konto dieses Frühblühers ging:
Im 17. Jahrhundert setzte in den Niederlanden ein Run auf diese neue Blumensorte aus dem Orient ein.
In der Zeit des großen „Tulpenfiebers“ 1633 – 1637 wollten alle sie besitzen, ihr Wert stieg ins Unermeßliche und sie galt als begehrtes Anlageobjekt.
Nicht nur Händler und Kaufleute beteiligten sich an der Spekulationen. Manch bis dato vernünftige Bürger verschuldete sich bis über beide Ohren, um eine der begehrten Zwiebeln sein eigen nennen zu können.
Gehandelt wurde in Wirtshäusern – zunächst im Sommer, dann aber aufgrund der hohen Nachfrage auch im Winterhalbjahr, in der die Zwiebel im Boden liegt und daher über die Qualität nur spekuliert werden konnte.
1637 brach der Markt der Tulpomanie mit einem lauten Knall zusammen – viel zu viele Zwiebeln überschwemmten den Mark und das Angebot überstieg die Nachfrage.
Es gab wie immer Gewinner (wenige) und Verlierer (deutlich mehr) – denn in den Niederlanden brach als Folge der Spekulationsblase die Wirtschaft zusammen.
Natürlich war nicht die Tulpe Schuld an diesem Disaster, sondern die Gier der Menschen. Und die hat sich leider nicht geändert.
Wer mag, kann die ganze Geschichte in Mike Dashs TULPENWAHN nachlesen…
Übrigens stammen auch heute noch 80% aller Tulpen aus den Niederlanden – die Holländer haben ihre Liebe zur Tulpe also bewahrt und ziehen heute durchaus wirtschaftliche Stabilität aus dem Tulpenhandel.
Eine Antwort auf „Tulpenglück und Tulpenwahn“