Ein Schlotterapfel am Ammersee


Wer sich schon mit meinem neuen Buch (mein Gott bin ich stolz 😉 – aber keine Panik, das wird auch irgendwann wieder normale Formen annehmen…) wer also bereits in meinem Buch gelesen hat, erkennt diesen Gesellen vielleicht: ein Finkenwerder Herbstprinz oder auch Schlotterapfel.

Aber nicht irgendeiner.

Gefunden hier vor Ort – im Naturkostladen in Dießen.
Ein Apfel aus dem Alten Land mit folgender Geschichte:
Ein Kunde sei in ihren Laden gekommen, erzählte die Besitzerin, hätte den großen Apfel gesehen und seinen Namen gelesen. Das sei doch der Apfel aus dem neuen Buch, meinte er. Und kaufte gleich eine Handvoll.

Na – versteht ihr nun, warum ich mich so freue?!

Jedenfalls habe ich auch Herbstprinzen bzw. Schlotteräpfel  mitgenommen. Die haben nun den ganzen Winter überstanden (ich weiß natürlich nicht unter welchen äußeren Bedingungen – bei Bio hoffe ich natürlich nur das Beste). Aber dafür war diese alte Sorte schließlich früher so begehrt – dass man auch im Frühjahr noch einen richtigen, aromatischen Apfel hatte, ohne ihn im Herbst durch Einkochen oder Einlegen konservieren zu müssen.

Der Herbstprinz ist süß-sauer und natürlich etwas mürbe (mehlig sage ich nicht mehr, seit Eckart Brandt mir den Zusammenhang erklärt hat). Mein Sohn fand ihn trotzdem gut. Das will was heißen!

Kein Hütchenspiel sondern Apfelvergleich. Ratet mal, wo der Prinz steht.
Kein Hütchenspiel sondern Apfelvergleich. Ratet mal, wo der Prinz steht.

Meine eigenen Äpfel (keine alte Sorte – den Baum haben wir vor 10 Jahren gepflanzt, als ich in diesem Bereich noch nicht so firm war. Ist aber ein super Apfel, der bei uns nun den Winter in der Garage mit leichten Frostattacken auch sehr gut überstanden hat) sind wirklich deutlich kleiner und noch schrumpeliger. Geschmacklich etwas weniger sauer, aber dafür auch etwas weicher. Die isst mein Sohn jetzt nicht mehr.

Doch für einen Apfelkuchen, Saft oder auch wenn ich einen Salat mache, sind sie perfekt. Und das Schöne ist – ich weiß, dass ihnen (bis auf die Kälte) nichts zugestoßen ist und wo sie herkommen.

Die Kerne sind nicht klein - das Gehäuse ist groß
Die Kerne sind nicht klein – das Gehäuse ist groß

Und für alle, die es noch nicht wissen – den Spitznamen „Schlotterapfel“ verdankt der Finkenwerder Herbstprinz dem klappernden Geräusch der aneinanderschlagenden Kerne in ihren Gehäusen, zumindest bei den großen und voll ausgereiften Exemplaren. Die Prinzen die ich gekauft habe klappern leider nicht – die Kerne sind nicht ganz gelöst – genug Platz hätten sie.

Jetzt bin ich natürlich gespannt, ob die Bioladenfrau mir nächstes Mal erzählt, dass nun alle Kunden den Schütteltest machen. Wie bei den Überraschungseiern…

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