Lakritz-Muscheln – schwarz und lecker

Mein Mann ist ja bekennender Lakritz-Genießer-Vertilger-Nascher-Liebhaber-Konsument – was auch immer ihr wollt….

Ich nicht.

Überhaupt nicht.

Um so seltsamer ist es, dass mir diese Muscheln, die mit einem kräftigen Schuss Pastis gewürzt werden, ausnehmend gut schmecken.

Hoffentlich fange ich nicht noch an, meinem Göttergatten die schwarzen Schnecken vom Schreibtisch weg zu naschen – zur Zeit begnüge ich mich mit den Gummibärchen, die sich da manchmal geschickt zwischen verstecken…das lässt er lächelnd geschehen.

Doch bei Lakritz-Diebstahl hört die Liebe glaube ich schnell auf 😉

Auf jeden Fall gefällt dieses Rezept uns beiden – nur der Sohn schüttelt zweifelnd den Kopf.

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Dreierlei Zweierlei

Ist euch schon mal aufgefallen, was für ein außergewöhnliches Bild das Wort MEERRETTICH ergibt?!

Ein Wort, das 3mal Doppelbuchstaben sein eigen nennt – da muss ich doch glatt suchen, bis ich weitere Beispiele finde:

Grippeerreger oder Vanilleessenz sind zur Zeit meine Favoriten.

Eine schnöde Alleen-Vielfalt kann da nicht mithalten.

Und alles wieder nur, weil ich Lachstartar an Meerrettichschaum für euch beschreiben wollte 🙂
Wobei TARTAR ja auch sehr fein ist, oder ?!

Und die Rezepte sind es eh…

Den Tartar habe ich erstmals aus Räucherlachs gemacht – ich hatte noch ein tolles Stück (aus Norwegen eingeflogen) eingefroren und der zu kaufende frische Lachs sah nicht wirklich nach Tartar aus. Muss ja dann auch nicht sein.

Lachstartar

Frischen oder sehr guten, geräucherten Lachs mit einem scharfen Messer in kleinstmögliche Würfel schneiden. Auf keinen Fall mit der Küchenmaschine versuchen – das wird nur Brei und wenig lecker.

Ein Schuß gutes Olivenöl (nicht zu intensiv – ich habe Ligurisches genommen), weißer Pfeffer, frischer gehackter Dill – nicht zuviel.
Ein wenig Zitronensaft und abgeriebene Zitronenschale.
Bei dem geräucherten Lachs habe ich auf Salz verzichtet – abschmecken ist extrem wichtig und weniger immer erst mal mehr.

Meerrettichschaum

1 Glas Fischfond (etwa 150 ml)
150 g frischer Meerrettich
2 Blatt weiße Gelatine
250 ml Schlagsahne
etwas Salz

Meerrettich schälen, fein reiben. Den Fischfond erhitzen – den geriebenen Meerrettich in der heißen Brühe etwa eine Viertelstunde ziehen lassen.
Die Brühe durch ein Sieb abgießen – bitte die Brühe bewahren – nicht die Meerrettichreste 🙂

Dann solltet ihr probieren, ob es noch etwas Salz braucht.

Gelatine nach Packungsvorschrift in kaltem Wasser einweichen und dann in der noch warmen Brühe auflösen. In den Kühlschrank stellen.
Wenn die Brühe zu stocken beginnt, die geschlagene Sahne unterheben.
Noch mal abschmecken.

Dann etwa 3 Stunden kühlen lassen.

Dazu unbedingt Schwarzbrot reichen – das schmeckt besonders gut.

Leider sehr gut

…ist unsere einhellige Meinung nach dem genussvollen Verzehr dieser Nudeln.

„Warum leider?“ fragt der Nachwuchs da prompt.

Ganz einfach: die Grundzutaten stammen – bis auf den Uri von Andechser – aus dem Laden meiner Freundin Andrea.
Und sind damit zwar qualitativ nahezu unschlagbar, aber berechtigter Weise auch etwas kostspieliger.

Darum „leider“.

Anderseits spart man aber natürlich viele zusätzliche Zutaten.

Das Gericht besteht aus »Spaghetti Mancini« aus Hartweizen, Alimentari Olivenöl aus Sizilien, gehobeltem (oder besser noch geriebenem!) Uri und frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer.

Basta ist die Pasta – und kommt damit zwar nicht in meine Diät-Hitliste, aber auf jeden Fall in die Kategorien „Plötzlich hungrige Gäste“ oder auch „Ich mag nicht kochen, hab´aber Hunger“.
Und da aus dem Stand in die oberen Ränge 🙂

Außerdem hat Andrea mir ja das Rezept auch gleich noch frei Haus mitgeliefert – da habe ich ja schon wieder gespart…

Feines Hühnchen auf Holz

Yakitori heißt im Japanischen eigentlich „Grillhähnchen“.. hat aber mit der deutschen Breuler-Version wenig gemein.
Zum Glück.

Vielmehr lebt das Gericht von zartem Hühnerbrustfleisch (und wenn ich es nicht für meinen Sohn und dessen Freunde auffädel) auch einigen Frühlingszwiebeln, die auf Holzstäbchen geschoben und mit der eigens bereiteten Soße bepinselt werden.

Die Soße macht alles asiatisch-würzig und schützt vorm Austrocknen – wobei ich auch bei der Zubereitung am Herd darauf achte, nicht zu heiß zu braten 🙂
Oder meinen Mann beim Grillen scharf von der Seite anschaue…

Die Yakitori-Soße koche ich in größerer Menge und verwahre sie in einer Tupperdose im Kühlschrank. Durch die Kälte wird sie auch noch etwas fester und lässt sich dann besser aufpinseln.
Salz oder weitere Gewürze braucht es nicht 😉

Yakitori-Soße – diese Mengen kann man gut hochrechnen

100 ml dunkle Sojasoße. Japanische. Denn natürlich gibt es da schon Unterschiede – sehr gut erklärt ist das hier bei Japan Access
(zur Not geht auch die dunkle chinesische…)
100 ml Sake – wenn man keinen Reiswein hat geht auch ein heller Sherry Dry oder zur Not ein lieblicher Weißwein
2 EL Honig
je nach Geschmack Sternanis, Zimtstange oder auch ein Stückchen frischen Ingwer mit kochen

Wie ihr schon merkt, ist das ein Rezept mit tausend Varianten 🙂
Alle Zutaten in einem Topf mischen und den Honig einrühren. Die Gewürze in ein Teeei oder Säckchen geben, damit man sie nach dem Kochen wieder entfernen kann.
Die Soße bei mittlerer Temperatur um ein Drittel reduzieren lassen.

Slow Picknick im Trockenen

Schnecken lieben Regen. Dann kommen sie raus und sind nicht zu bremsen. Aber wir lieben ihn nicht. Vor allem nicht wenn wir picknicken wollen.

Unser Slow Picknick, dass ja eigentlich wie im letzten Jahr im Schacky-Park stattfinden sollte, konnten wir dank Carmens Idee und Initiative, sowie der unkomplizierten Bereitstellung durch den Dießener Marktverein diesmal in der Markthalle durchführen.
So waren wir vor Niederschlägen geschützt und haben gleichzeitig natürlich den stetigen Besucherstrom zum Handwerkermarkt in den Seeanlangeb kurzfristig angelockt und vom Weg abgebracht, über die Markthalle und Slow Food informiert und dann mit so manchem Schmankerl versehen weiter geschickt..

Natürlich war der aktive Kern unsere Gruppe dabei – aber auch einige, die einfach mal schauen und probieren wollten und gleich herzlich aufgenommen wurden. Die Liebe zu gutem Essen und Trinken verbindet halt schnell.
Da sind auch ganz viele Pläne entwickelt worden und ich bin sicher, dass ich in Zukunft wieder von einigen schönen Aktionen berichten werde.

Damit ihr einen Eindruck erhaltet, was es gab, hier meine Liste (ich hoffe, ich habe nichts vergessen – wenn doch ist es keine böse Absicht!):

– Räucherfisch-Gemüse-Quiche von Christa mit selbst gefangenem und geräuchertem Fisch von Ernst. Unsere Bewunderung war deutlich zu hören.

– Ziegenquarkmaultaschen auf Blütensalat von Carmen. Sie hat geschickt die Vorteile der Markthalle (und ihren Stand dort) genutzt und uns etwas Warmes credenzt… außerdem gab es dann zum Nachtisch noch Bauernhofeis mit selbstgemachtem Erdbeermousse…

– Tabulé – Couscous-Salat mit Gurken und Tomaten, Paprika und Zitronenminze von Marion. Eigentlich für einen heißeren Tag geplant, aber auch so sehr gut.

– Kartoffel-Malz-Roggenbrot, Ziegenkäse-Birnen-Obatzda und Mediterrane Paprika-Aubergine-Terrine von Marti. Unsere kleine Geheimwaffe aus Herrsching ist doch immer für neue Spezialitäten gut.

– Putenleberbruschettapaste, vor 10 Jahren eingelegte Knoblauchbrutzwiebeln und NUR wilder Mango von Ulrike und Said, die sich damit ganz schnell in die Herzen der Anwesenden schlichen.

– Teighörnchen aus Quarkblätterteig salzig: mit Rikotta-Spinat-Füllung, Apfel-Birnen-Zwiebel-Chutney mit Curry, Zitronenmelisse und Minze, sowie Blüten von Borretsch und Oregano
und süß: mit Brombeermarmelade und Johannisbeersahne. Im Teamwork von Rita und Karl, der sich gerne mal in Details verliert 😉

– Quiche mit Hack und Zucchini, sowie eine Zitronencreme mit Minze (und Brombeere – Anmerkung der Redaktion) von Susanne. Andreas hat dafür diesmal die Aufbauarbeiten übernommen und sich in der Küche zurück gehalten. War aber kein Problem und wir haben uns über seine Unterstützung gefreut.

– Ähnliche Arbeitsteilung auch bei Gisela und Richard. Gisela hat uns eine Lammpastete mit Apfel-Birnen-Chili-Chutney mit gebracht. Und Richard eine Bierbankgarnitur. Dank an beide 🙂

– Sulzfleisch mit frischem Meerettich von Anne und Guido – der natürlich auch wieder für die Getränke zuständig war. Mal unter uns: wenn ich diesen Mann nicht hinter mir hätte, könnte ich solche Aktionen gar nicht machen. Danke mein Schatz!

– Croustades mit Lammhackfleisch-Couscous-Füllung, Croustadesmit Räucherfischquiche von Andrea. Ihr charmanter Begleiter Rainer hat dazu noch Blätterteig mit Basilikumcreme-Räucherlachsschnecke und Blätterteig-Räucherfisch-Salbeimousse beigesteuert. Das sah alles nicht nur hervorragend aus, sondern hat auch super geschmeckt.
Und ich gehe davon aus, dass die entsprechenden Rezepte über kurz oder lang auf Andreas Blog auftauchen…

– Wiener Backhendl, Kartoffel-Gurkensalat und Burgweckerl hat unser Großmeister der Schmalznudeln gezaubert. Und er hat an diesem Tag ganz Dießen kennen gelernt – hat er mir auf jeden Fall glaubhaft versichert – als er uns dann endlich aufgespürt hatte.

– Panzanella von Wolfgang. Also ein Tomaten-Brotsalat. Besonders schön war seine Schilderung der verschiedenen vorbereitenden Trockenvorgänge… und super geschmeckt hat er auch noch. Der Salat.

Nicht wirklich vegetarisches Osterlamm

Kein Trick, die Keule war noch ganz heiß
Kein Trick, die Keule war noch ganz heiß

In vielen Ländern geht es den Lämmern in der Osterzeit an den Kragen.

Leid tuen sie mir schon – aber leider kann ich mich da auch nicht zurückhalten.
Schmecken so gut…

Und wenn ich mich dann mal von der indischen Variante trenne, kann es locker sein, dass ich zur mexikanischen Version tendiere 😉

Dabei wird die Keule entbeint – der Knochen ist bei Nachbars Hund gut aufgehoben – und dann mit Gewürzen und Kräutern „gefüllt“.

Keine Panik, ich habe auch noch deutsche, griechische und französische Lamm-Rezepte – die kommen schon auch noch…

Mexikanische Lammkeule

1 Lammkeule – wie immer vom Dießener Markt, von Fett und Sehnen und in diesem Fall auch vom Knochen befreit
1 Zwiebel
100 g Semmelbrösel (bei uns mit großem Vollkornanteil, weil wir sie selber machen)
1 Zitronenschalen-Abrieb
2 EL Zitronensaft
5 EL Orangensaft
100 g Schmand
Nelkenpulver, Cumin, Chili und Zimt – nach Geschmack – also bei uns immer rund 1 TL…
2-3 Knoblauchzehen
1 Bund frischer Koriander
Salz, Pfeffer, Olivenöl
1 Glas Fond

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