Aber einfach die Augen zu verschließen, ist schließlich keine Alternative.
Und so freue ich mich natürlich über die Informationen, die mir Woldemar Mammel telefonisch zu Linsen gibt. Schließlich ist das sein Spezialgebiet… Mammel ist der Biobauer, der die Ur-Alblinsen gesucht und gefunden hat und damit dafür verantwortlich ist, dass auf der Schwäbischen Alb nun wieder eigene Linsen für das Traditionsgericht „Spätzle mit Linsen“ mühsam angebaut werden. „Manchmal will man es ja gar nicht so genau wissen…“ weiterlesen
Die aus der Kälte kommen – Eisweine
Der eine Baum ist wichtig und schön, der andere eher nur schön… ich habe noch mal einen Rückblick nach Schlat getan, weil ich auf meiner Rückfahrt an diesen Apfelbäumen vorbei gekommen bin.
Und da ich mich nun mit dem Text beschäftige, ahne ich endlich, was ich da gesehen habe.
Es ist nämlich nicht so das die Schwaben zu faul waren die Äpfel zu ernten – die bleiben mit Absicht am Baum. Damit der Winter – oder eher noch die Kälte – hier Hand anlegen kann. So entsteht Eiswein – also Apfel-Eiswein. „Die aus der Kälte kommen – Eisweine“ weiterlesen
Maleeeeeede – Mainzer Aprikosen
In Mainz Mombach spricht (oder besser sprach) niemand von Aprikosen.
„Malede“ – mit der Betonung auf dem zweiten Vokal, sind im nördlichsten Stadtteil der Landeshauptstadt Mainz Tradition.
Und mit Malede meinen die Mombacher nicht irgendwelche Aprikosen sondern die, die hier gewachsen vor Ort sind. Denn der Mainzer Stadtteil war in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts ein wichtiges Obst- und Gemüseanbaugebiet.
Wo heute Discounter aus dem Boden sprießen, standen früher Aprikosenbäumchen…
An 1984 kommt man nicht vorbei
Irgendwie hat George Orwell auf erschreckende Weise Recht gehabt.
1984 ist ein magisches Jahr.
Im positiven wie negativen Sinn.
Je länger ich mich um die Tiere meines Buches kümmere, desto häufiger treffe ich auf eine Jahreszahl aus den 80ern – und eben ganz oft auf 1984.
Es war für viele der absolute Tiefpunkt.
Und ich will mal gar nicht mutmassen, für wie viele es das Ende war.
Denn damit habe ich mich schließlich gar nicht beschäftigt.
Andererseits war es auch für einige der Anfang eines neuen Weges…

– Von den Glanrindern gab es noch 25
– auf Rudolf Bühlers Hof lebte noch 1 Schwäbisch-Hällisches Schwein (die Sau Bertha, um genau zu sein) und er baute mit anderen Bauern aus 7 Stammsauen und einem Eber die heutige Population wieder auf
– die Tiroler gründeten einen Verein um die wenigen verbliebenen Tux-Zillertaler zu retten
– einige Schafhalter der Bundesrepublik erwarben Rauhwollige Pommersche Landschafe auf Rügen und starten „eine Verdrängungszüchtung mit aussehensverwandten Mutterschafen (Schwarzköpfen und Rhönschafen)“
– auf der Grünen Woche tauchten erstmals wieder einige Rotbunte Schweine auf, die dem Rassebild des Rotbunten Husumer Schweins entsprachen
– die Herdbuchbestände der Thüringer Wald Ziege war so gering, dass keine Zucht mehr möglich war
Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) vergibt den Titel „Gefährdete Rasse des Jahres“ seit…. na klar: 1984.
Damit will die GEH auf den drastischen Verlust der Vielfalt hinweisen. Außerdem besteht seither eine „stille Abmachung“, dass diese Rasse auf der Grünen Woche in Berlin vorgestellt wird.
Und Crawford schrieb:
„Die Notwendigkeit zur Erhaltung der genetischen Variabilität ist wahrscheinlich bei Puten kritischer als beim Haushuhn und weitaus dringender als bei den meisten domestizierten Säugetierarten.“
Quelle: Geflügelzeitung 2012-08_Gefl_Trutjuehner_s
Na, was meint ihr dazu?
Immer diese Verwandtensuche

Doch in diesem Fall geht es um Kohl.
Bremer Scherkohl ist nicht wie häufig zu finden mit Rübstiel und Stielmus verbandelt.
Das sind Rübenarten, deren Grün abgeschnitten wird.
Der Bremer Scherkohl ist eher ein Stiefbruder des Raps und wenn man will wohl auch ein Cousin des „Ewigen Kohls“.
Beim Bremer Scherkohl zeigt sich also mal wieder, wie wenig man sich auf die Internetgeschichten (und leider auch auf gedruckte Werke) verlassen kann.
Doch da habe ich ja zum Glück meinen Wilstedter „Email-Joker“.
Schnell, kompetent und wirklich sehr charmant klärt mich Jochen über all die falschen Kleinigkeiten auf, die ich da so mühsam zusammen gesucht habe.
Ach, wenn doch alle Texte so leicht zu bewältigen wären 😉
Was ich aber wirklich sagen muss: ich habe bei all den vielen Dingen, die ich seit Start des Buchprojektes probieren durfte, nichts gefunden was den Geschmack des Bremer Scherkohls topt!
Und da ich jetzt ja weiß, wie man ihn zu behandeln hat, will ich es im nächsten Jahr unbedingt mal ausprobieren…
Haube statt Kamm
Trägt das kleine Appenzeller Huhn.
Und dies sicher nicht, weil es auf den Friseur verzichten will.
Die zierlichen, hübschen Hühner sind echte Bergbewohner und da ist es doch klimatisch etwas rauer.
Im Winter auch bitterkalt.
Und wer schon mal mitbekommen hat, wie empfindlich Hühner an Kämmen und Lappen sind, dem leuchtet der Vorteil einer Haube natürlich sofort ein.
Mir jetzt ja auch…
Und vielleicht versteht ihr ja langsam, wieso ich solche Projekte liebe – es ist einfach alles soooo spannend 😉
Oder wußtet ihr schon vorher, dass Hahnenkämme als Delikatesse gelten????
Ich nicht.
