Fragaria ananassa – die duftende Erdbeer-Marke

Ich sitze hier ganz brav und arbeite so vor mich hin, hält mir mein Mann doch unversehens etwas unter die Nase:
„Riech mal“… – artig tue ich es – was dachtet ihr sonst… allerdings ohne wirklich aufzuschauen und schon steigt mir ein süßlicher, synthetischer Duft entgegen.
Soll wohl Erdbeere sein.

Eine duftende (über diese Wortwahl kann man natürlich leicht streiten) Briefmarke!

Vielmehr eine Wohlfahrtsmarke – da hat man dann 10 Marken à 0,55 € und zusätzlich 2,50 € für einen guten Zweck bezahlt.

Sie macht den Anfang der Vierer-Serie „Obst“ – mit Apfel, Zitrone und Heidelbeere, die die Deutsche Post für 2010 geplant hat.

Ein Bildchen mit künstlichen Duftstoffen sollen den Verkauf dieses Postwertzeichens erhöhen.

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Schiffe versenken für große Jungs

Auge um Auge, Wal um Wal, Schiff um Schiff.

Jetzt hat es ihn also auch erwischt – vielmehr sein Schiff „Ady Gil“.

Ein japanischer Walfänger soll das Boot des Wal-Helfers Paul Watson am 6.1. in antarktischen Gewässern, absichtlich gerammt haben. Der Bug der Ady Gil wurde abgerissen. Die Mannschaft von einem Begleitboot geborgen.

Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig. War ja eh klar….oder?!

Watson hat nach eigenen Angaben im Laufe seines Feldzuges gegen Walfänger, Robbenjäger und japanische Delphinfänger schon 13 Schiffe auf den Meeresgrund geschickt.

Die Isländer hat seine Aktion 1986 die halbe Fangflotte gekostet. Watson setzte zwei Schiffe im Hafen von Reykjavik auf Grund.
Nix war mit Walfang in dieser Saison.
Danach standen die norwegischen Walfänger ganz oben auf seiner Lieblings-Gegnerliste.

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Holt den BigBrother Award nach Bayern

800px-big_brother_awardsde_logosvg„Big brother is watching you“ – sei dir bewusst, dass du nie alleine bist.
George Orwell hat Big Brother (den „großen Bruder“) in seinem Roman „1984“ zu dem Begriff gemacht, den wir heute damit verbinden: einer allmächtigen, alles überwachende Staatsgewalt.

Als das Buch 1949 erschien war es für viele reine Science Fiction. Düstere Zukunftsalpträume. Dabei brachte es die sozialen und politischen Gefahren einer globalisierten und totalitären Welt wirkungsvoll zum Ausdruck.

In den Achziger Jahren des letzten Jahrhunderts, ahnten dann schon einige, wie nah Orwell der Realität gekommen war. Das Jahr 1984 kam und ging.
Die Menschen schienen auf der Hut und so wurde zum Beispiel die Volkszählung in Deutschland (die seit 1981 geplant, auf 1983 verschoben und dann erst 1987 durchgeführt wurde) zu einer Kraftprobe zwischen Bürgern und Staat.

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Sommelierschwemme

Vom Wein über Wasser immer weiter - braucht jeder Geschmack einen Fachmann?!
Vom Wein über Wasser immer weiter - braucht jeder Geschmack einen Fachmann?!
Die Bewunderung und Anerkennung für Menschen, die wissen was sie tun, ist in meinen Augen absolut begründet.
Doch wissen was man tut und wissen was man schmeckt sind zwei paar Schuh. Oder auch nicht?!

Die Zahl der Menschen mit Sommelier-Titel steigt. Und das nicht, weil plötzlich so viele etwas von Wein verstehen. Nein. Die Betätigungsbereiche der Sommeliers weiten sich aus.
Weg vom Wein, ja sogar weg von den Getränken, hin zu allen Bereichen, die zur Nahrung gehören.

Dabei ist ein Sommelier ja eigentlich ein Mundschenk. Jedenfalls so die Übersetzung aus dem Französischen. Sommeliére ist das weibliche Pendant (auch so ein schönes französisches Fremdwort 🙂 )

An Wasser-Sommeliers habe ich mich schnell gewöhnt – sicherlich auch, weil die Wein-Sommeliers (im Deutschen eigentlich Weinkellner – aber wie klingt das denn?) die Bedeutung des Wein begleitenden Wassers schon lange im Auge haben und meine Vorliebe für Sprudel mit Achselzucken dulden. Da bin ich einfach beratungsresistent.

Als gut trainierte Wasserkonsumentin, ist mir natürlich auch schon immer wieder die geschmackliche Vielfalt der unterschiedlichen Wässerchen aufgefallen. Daher finde ich diesen Bereich für einen Mundschenk sehr nachvollziehbar…
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Die moderne Form der “Stillen Post”

„Stille Post“ – das kenne ich noch aus dem Kindergarten oder vom Kindergeburtstag: möglichst viele Kinder stehen/sitzen nebeneinander und der erste in der Reihe denkt sich ein Wort aus, dass er seinem Nachbarn leise ins Ohr flüstert.

Nun wird der Begriff von Mitspieler zu Mitspieler weiter geflüstert und das Kind am Ende der Reihe verkündet laut, was angekommen ist. Mit dem ersten Wort hat dies in der Regel nicht mehr viel gemeinsam.

Doch jeder ist sich ganz sicher, das weitergesagt zu haben, was ihm übermittelt wurde!

Aus diesem Grund wird der Begriff „Stille Post“ auch gerne für eine Verfälschung von Nachrichten durch die mehrfache mündliche Weitergabe verwendet.

So entstehen Gerüchte. Harmlose und weniger harmlose.

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Prost Wasser!

Das Oktoberfest hat Bayern und den Rest der Welt dieser Tage fest im Griff.

Der Preis für die Maß hat 8,50 erreicht und auch der Griff zu nicht-alkoholischen Getränken rettet den Geldbeutel nicht nachhaltig…Tafelwasser für 6,60…. mein Vater würde gleich wieder nachrechnen: Ja weißt du, wie viel Mark das sind!??!

Ja Papa – weiß ich 😉

Aber das ändert nichts am Problem.
Wobei das Oktoberfest eine Ausnahmezustand ist und wir alle nicht verpflichtet, da hin zu pilgern.

Schlimmer noch finde ich da doch die Entwicklung im zivilen Getränkemarkt.

Wasser aus Flaschen. Plötzlich schwören meine Mitmenschen auf Trinkwasser, dass in Glas oder Kunststoff abgefüllt und über hunderte, manchmal tausende Kilometer transportiert wird.
Und zahlen dafür jeden Preis.
Doch den größten Preis zahlen wir alle, denn dieser Wasserboom ist pures Gift für unsere Umwelt.
Verarbeitung, Transport und Lagerung des Wassers verbraucht fossile Energie und schädigt das Klima.

Und wofür? Damit wir im Restaurant ein Englisches, Dänisches, Australisches oder Japanisches Wässerchen bestellen können!?

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