Seitenlaufliste

Erklärt sich doch eigentlich schon aus dem Begriff selbst…
Aber natürlich steckt da noch ein wenig mehr hinter.

Jedenfalls war ich heute im Verlag und habe mit dem Lektorat am Buch gearbeitet.
Wir haben dabei besprochen wie es aufgebaut werden soll – also wie wir die Tiere und Pflanzen sortieren, wie lang die einzelnen Texte sein sollen, wer nun wirklich rein kommt und wo noch Spielraum bleibt.

Von der anfänglichen Überlegung es biologisch aufzubauen sind wir schon länger abgekommen.
Es scheint uns viel interessanter wenn sich alles ein wenig mischt – also ein Huhn, ein Apfel, ein Radieschen, eine Ziege aufeinander folgen.
Wenn alle Rinder hintereinander beschrieben werden, mag das wahrscheinlich eher keiner lesen.
Auch bildlich ist so eine wilde Mischung bestimmt netter.

Dann kommt die Frage auf, wie wir es innerhalb der vier Regionen-Oberkapitel (für die wir uns entschieden haben, denn ein wenig Ordnung braucht es ja schon) sortieren.
Alphabetisch.
Prima.

Weiter geht´s mit den Entscheidungen, wer wie viele Seiten bekommt.
Es gibt Themen die wirklich vier Seiten füllen – zum Beispiel die weiße, gehörnte Heidschnucke. Vor allem wenn man da auch noch die anderen Schnucken mit einbezieht. Oder auch die abenteuerliche Geschichte zur Alblinse…

Andere kommen gut auf 2 Seiten zurecht und bei manchen braucht es nur eine.
Dadurch bleibt es für die Leser abwechslungsreich und spannend.
Außerdem planen wir zweiseitige Reportagen, denn die Menschen die sich für diese alten Rassen und Sorten stark machen, sind es häufig selbst 😉
Doch stop.

Wenn wir alphabetisch sortieren, haben wir später kaum die Möglichkeit zu schieben. Und bei 1, 2 oder 4 seitigen Texten muss natürlich schon darauf geachtet werden, wer an wen anschließt. Sonst muss man bei 2 Seiten plötzlich umblättern.
Also lieber doch nicht alphabetisch 😉
Wir machen es ganz frei.
Und fühlen uns mit dieser Entscheidung wohl.

Und so verteilen wir die 160 zu füllenden Buchseiten.
Vergessen auch Title, Inhalt, Einführung, Register, Bildnachweis, Impressum und Adressen nicht.
Und vielleicht noch ein Grußwort?!

Jetzt steht alles auf einem Blatt und scheint eine lösbare Aufgabe zu sein…
Doch viel Zeit habe ich nicht mehr.

Und die Reportagen brauchen unbedingt den persönlichen Kontakt, genau wie manche Pflänzchen, die dann nur eine Seite füllen werden.
Denn die Bauern und Züchter kämpfen eher auf dem Feld, als am Telefon.
Was man dann auch merkt.

Es fällt nicht jedem leicht mir zu erklären, wie und warum es sich lohnt gerade diesen Kohl zu bewahren.
Da muss ich dann hin und Kaffee trinken oder auch mal ein Bier.
Damit ich die Geschichte dahinter hören kann… und euch erzählen.

Ach ja – wir haben natürlich auch noch mal wegen des Coverfotos gesprochen.
Es ist nicht so, dass dem Verlag die Bilder nicht gefallen.
Doch die haben ein Buch über Minischweine im Programm – das sieht meinem Ferkel sehr ähnlich… und das geht natürlich nicht.
Schade.

Echt UN-Perfekt – in Deutsch

Manchmal fühle ich mich alt.
Ziemlich alt sogar. Zum Beispiel wenn ich meinem Sohn bei der Vorbereitung auf den Jahrgangsstufen-Test in Deutsch helfe.
Oder besser – helfen will.

Denn da stoße ich plötzlich an Grenzen.
Sie ähneln stark „der Wand“, die Marlene Haushofer aufhielt.
Unerwartet, Unsichtbar, Unnötig, Unüberwindbar, Unerklärlich.

Um ihm die einzelnen Zeitformen der deutschen Sprache leichter verständlich zu machen, habe ich eine kleine Liste angefertigt.
Gegenwart – Präsens
Zukunft – Futur
Vergangenheit – 1. Imperfekt, 2. Perfekt, 3. Plusquamperfekt

Soweit alles klar.
Doch dann stoßen wir auf einen Frage nach dem Präteritum…
Mist – was ist das?

Die erste Vergangenheit.

Doch die heißt doch „Imperfekt“ – meint auch sein Lehrer, wie er mir sehr glaubhaft versichert… – naja, der ist schließlich auch locker in meiner Altersklasse 😉

Also – ran ans Quellenstudium – da bin ich als Journalistin immer schnell mit bei der Hand:

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Katzenähnliche Mitbewohner

Dr. Dolittle hat viel Geld mit der zur Schaustellung des überaus seltenen „Stoßmich-Ziehdich“ verdient. Er hat seine desolaten Finanzen mit Hilfe des lamaähnlichen Tieres sogar vollständige sanieren können.
Steht jedenfalls so geschrieben.

Wir haben im Tierheim von Garmisch vor etwas über zwei Jahren ebenfalls durchaus einzigartige Tiere entdeckt und auch gleich mit nach Hause genommen. Da sie wie Katzen aussehen, dachten wir uns zunächst nichts dabei.

Nach Katzenmanie lebten sie auch die erste Zeit unter unserem Bett und ließen sich kaum blicken…

Doch im Laufe der Zeit und mit zunehmender Vertrautheit kamen wir ihnen auf die Schliche:

eines ist ein echtes „Streichelmich-Beißdich“!

Dabei ist es durchaus zutraulich, ja gar anhänglich und auch wirklich so weich wie auf dem Foto schon zu erahnen.

Doch je nach Tagesform entpuppt es sich als kampferprobte Venusfalle und die Hand, die eben noch ein Schnurren verursachte, wird nach allen Regeln der Kunst zerfetzt.

Jetzt könnte man mit Recht darauf hinweisen, dass wir ja erwachsene Menschen sind und eigentlich lernfähig sein sollten. Stimmt natürlich.

Aber irgendwie variiert es seine Lockmanöver doch sehr geschickt und schaukelt uns über längere Zeit in Sicherheit.
Auch hat es einen ganz zauberhaften kleinen Katzenkopf und einen sooo weichen Bauch, dass man schwerlich widerstehen kann.
Und diese goldenen Hinterfüße… einfach entzückend.

Da nimmt man eine kaputte Hand doch immer wieder in Kauf.
Als echter Forscher eh. Alles für die Wissenschaft.

Seine Schwester ist übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit ein „Streichelmich-Haudich“.

Also nicht ganz so selten, aber genauso süß!

Und wie man nun Geld mit diesen seltenen Tieren verdienen kann, interessiert uns eigentlich gar nicht.

Der Countdown läuft

Nicht mal mehr 100 Tage bis zum Anstoß der Fußball-WM in Südafrika und alles ist gerade Friede, Freude, Eierkuchen.

Südafrika straft alle Kritiker Lügen: Die Stadien sind fertig und der Flughafen glänzt. 100 Tage vor dem Beginn der WM ist das Land in Vorfreude. Nur der schleppende Ticketverkauf trübt die Laune.

Quelle: http://www.n24.de/

Tja, so eine Reise sprengt leider das Budget so manches emsigen Fußballfans.

Ab 3.000.- Euro aufwärts für ein einziges Vorrundenspiel – das verkraftet die Vater/Sohn Kasse wohl eher selten.
Und ich habe gerade in Fever Pitch gelernt, dass ein Fan ALLES tut und alles verzeiht, wenn er dafür seinen Verein beim Spiel live begleiten kann.

Egal wie sehr er dabei leiden muss, egal welche Strapazen er auf sich nehmen muss, egal was seine Frau dazu sagt….

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Tulpenglück und Tulpenwahn

Einfach schön!
Einfach schön!
Ich habe das Gefühl, dem Winter zu entkommen, wenn ich die ersten quitsch-frischen Tulpen ins Haus hole.

Ja ja, eigentlich wartet man, bis die ersten auf den Blumenfeldern oder im Garten erblühen… aber der Winterfrust ist größer und so greife auch ich an der Supermarktkasse zu.
Gerne nehme ich kräftige Farben oder auch ausgefranste Blüten.
Und bestaune das wilde Wuchern in der Vase. Immer hinter her, hinter dem Lampenlicht 😉

Doch wusstet ihr, dass der erste Börsenkrach auf das Konto dieses Frühblühers ging:

Im 17. Jahrhundert setzte in den Niederlanden ein Run auf diese neue Blumensorte aus dem Orient ein.
In der Zeit des großen „Tulpenfiebers“ 1633 – 1637 wollten alle sie besitzen, ihr Wert stieg ins Unermeßliche und sie galt als begehrtes Anlageobjekt.

Nicht nur Händler und Kaufleute beteiligten sich an der Spekulationen. Manch bis dato vernünftige Bürger verschuldete sich bis über beide Ohren, um eine der begehrten Zwiebeln sein eigen nennen zu können.
Gehandelt wurde in Wirtshäusern – zunächst im Sommer, dann aber aufgrund der hohen Nachfrage auch im Winterhalbjahr, in der die Zwiebel im Boden liegt und daher über die Qualität nur spekuliert werden konnte.

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Eine andere Sicht der Dinge

Als bekennender Nick Hornby-Fan, muss ich doch gestehen, dass ich mich der einzelnen Bücher nur langsam und nach und nach annehme.

Eigentlich völlig untypisch (Stieg Larssons Trilogie habe ich auf einen Schlag gekauft und direkt verschlungen).

Aber bei Hornby taste ich mich langsam vor.
Ich habe mit Slam begonnen und dann A long way down genommen.

Zwei sehr unterschiedliche Bücher, von denen aber jedes seinen speziellen Reiz hat:

In „Slam“ beschreibt Hornby einen Teenager, der sich mit dem Poster seines Idols Tony Hawk austauscht.
Über Skaten.
Über Mädels.
Und wie man mit seiner schwangeren Freundin klar kommt…

Über alles, was einen Jugendlichen heutzutage beschäftigt. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, etwas mehr von der inneren Welt der Teenies zu verstehen.
Schon erstaunlich, Hornby ist ja noch älter als ich… wer weiß, vielleicht kennt er nur meine Welt und wir glauben jetzt beide, mehr über Teenager zu wissen.

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