Dieses Phänomen kennen Besitzer von Walnussbäumen und erleben es jedes Jahr im Herbst. Ein paar Tage nachdem die ersten Walnüsse am Boden liegen, verlieren sie – also die Nüssesammler – an Gewicht. Deutlich. Sie schweben geradezu unter ihrem Baum über den Boden.
Zielführende Erleichterung
Es ist diese leise Knacken und Knirschen unter dem Fuß, das die Nusssammler vermeiden wollen. Denn zertretende Walnüsse können nur noch direkt verzehrt oder verfüttert werden. Sie zu trocknen und zu lagern funktioniert nicht. Und auch wenn ein Baum wie der unsere gefühlt unendlich viele Nüsse abwirft: jede einzelne ist es natürlich wert, bewahrt und genutzt zu werden.
Zumal die erfahrenen Nachbarn (jedes Haus hat hier mindestens einen Baum) vor nussarmen Jahren warnen. Die wir uns gerade so garnicht vorstellen können. Aber unser Baum soll bereits 100 Jahre alt sein – 150 sind für Walnussbäume laut Fachliteratur erreichbar.
Lehrnkurve von Fuß und Gewicht
Ganz gleich, wie dick die Schuhsohlen sind – durch die aufs höchste gespitze Ohren und die gesteigerte Sensibilität der Fußsohle, spürt man jeden noch so kleinen Hubel im Untergrund und verringert ganz automatisch Gewicht und Bodenhaftung. Die Nüsse liegen ja bei uns nicht nur brav auf der Oberfläche des Rasens. Zeitgleich mit den Walnüssen fallen auch die Blätter. Und die ehemals grünen, jetzt gänzlich schwarzen Hüllen der Nüsse. Gern auch im ganzen Paket von bis zu drei. Das sind dann echt große Haufen, die man mit geschultem Blick ganz leicht ausmachen kann und gezielt umgeht. Um natürlich prompt eine Einzelnuss unterm Fuß zu erspüren und leichter zu werden 😉
Diese sainsonale Art der Fortbewegung ist nach meiner Auffassung eng verwandt mit dem nächtlichen, elterlichen Lego-Schweben. Wobei der Fokus ein anderer ist – die elterlichen Füße versuchen, Schmerzen bestmöglich zu vermeiden (um darauf folgende laute Geräusche zu unterdrücken), die Walnusssammler Füße versuchen, so viele Nusskontakte wie möglich ohne Beschädigung derselben zu realisieren.
Ernährungsaspekte der Walnüsse
Gestartet als verpönte „Kalorienbomben“, zeigen neue Studien in der Ernährung, das Walnüsse zwar viele Kalorien besitzen, aber inzwischen eher als „Gesundheitsförderer“ und sogar als „Unterstützer“ beim Abnehmen gelten. Wie das geht? Durch einen differenzierteren Blick auf die Inhaltsstoffe der Nuss.
Der Fettanteil von 60 Prozent besteht aus vielen dreifach ungesättigten Fettsäuren wie der Omega-3-Fettsäure. Zusätzlich liefern sie hochwertiges Eiweiß und Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Und sie machen satt!
Auch wenn ich Studien, die von Herstellen beauftragt und bezahlt werden (in diesem Fall durchgeführt von einem US-Forscherteam um Dr. David Katz von der Yale Universität für „California Walnut Board“) generell skeptisch gegenüber stehe – wenn dann selbst nach Jahren so gar keine Gegenrede der Wissenschaft kommt, werde ich da schon etwas entspannter.
Auch Katzen können übrigens ihr Gewicht bewusst verändern. Sogar ganz ohne Nussunterstützung. Und meist in Richtung „schwerer“ 😉
Mehr zum Thema: Die Walnuss von Jonas Frei.
Der Schweizer Ästhet hat ein Who*s Who der Walnuss geschrieben und mich mit seiner Faszination absolut überzeugt.
Die Walnussmeisterei.
Vivian Böllersen lebt in Nord-Westen Brandenburg ihren Traum vom Anbau, Beratung und Forschung rund um Walnüsse. Mit 200 Walnussbäume in über 30 verschiedenen Sorten.
Eine Antwort auf „Wie Walnüsse dich leichter machen (können)“